Sperrung der Friedhöfe in Gelsenkirchen aufgehoben
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Gelsenkirchen .
Gelsendienste sperrte die Städtischen Friedhöfe in Gelsenkirchen auf Grund des starken Schneefalls ab. Die Gefahr durch herabstürzende Äste war einfach viel zu groß. Viele Friedhofsbesucher waren darüber nicht erfreut und machten ihrem Ärger Luft.
Für viele Trauernde ein unerträglicher Zustand: Sie haben einen Angehörigen zu Grabe getragen und können anschließend die letzte Ruhestätte nicht mehr besuchen. Keine Kerze anzünden, keine Blumen niederlegen. Der Ort der Trauer: dicht. So geschehen in Gelsenkirchen.
Seit dem Ersten Weihnachtstag sperrten Gelsendienste aus traurigem Anlass die städtischen Friedhöfe ab. Seit Dienstag sind die ersten Grabstätten wieder frei.
Gefahr durch Astbrüche
Wie berichtet, starb am Heiligen Abend im Stadtwald eine 47-Jährige durch einen herabstürzenden Ast. Wegen drohender Gefahr durch weitere Astbrüche wurde zum Beispiel der Hauptfriedhof Buer komplett gesperrt, ein paar Tage später aber zumindest für Beerdigungen wieder frei gegeben. Auch die Trauerhalle blieb wegen der Schneelast auf dem Flachdach einige Tage zu, die Trauerfeiern fanden dann in den jeweiligen Kirchengemeinden der Verstorbenen statt.
Ein Eingriff in ein hochemotionales Thema, der natürlich auch wieder für Emotionen sorgte. „Für die Kollegen an den Friedhöfen war das Absperren nicht immer eine leichte Aufgabe“, sagt Peter Efing, Sprecher von Gelsendienste. Auch wenn das Gros Verständnis für die Maßnahme gezeigt habe: Nicht jeder sah die Notwendigkeit der Abriegelung ein.
Absperrungen mussten verschärft werden
Die Eingänge zu den Friedhöfen waren zunächst mit Flatterbändern und Hinweisschildern abgesperrt worden. „Die wurden aber oft abgerissen und die Menschen betraten das Gelände trotz der Warnungen.“ Später wurden vorhandene Tore mit Vorhängeschlössern verriegelt, massive Bauzäune aufgestellt.
Beschwerden gab es dennoch. Von Menschen zum Beispiel, die gerade an den Feiertagen eigens angereist waren, um die Gräber ihrer Lieben zu besuchen. Oder von älteren Menschen, so Efing, die die Mühe des Weges auf sich genommen hatten und dann doch nicht ans Grab kamen.
Bestatter Martin Suttmeyer weiß vor allem um die großen Probleme von Trauernden, die nach der Beerdigung nicht mehr ans Grab konnten: „Das war die schwierigste Situation.“ Urnenbeisetzungen wurden weitgehend verschoben. Ansonsten wurden für Beerdigungen die Tore aufgesperrt. Bestatter wie Suttmeyer hatten die Auflage bekommen, jeweils den kürzesten Weg zu wählen. Teilweise wurden die Trauergemeinden sogar von Gelsendienste-Mitarbeitern begleitet.
Gelsenkirchen - Schneeluftbilder
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Friedhöfe wurden überprüft
Dass diese in den letzten Jahrzehnten sicherlich einmaligen Maßnahmen sinnvoll gewesen waren, das bewiesen immer wieder Äste, bestätigte Efing, die tatsächlich der großen Schneelast nicht stand gehalten hatten.
Inzwischen wurden auf allen Friedhöfen die Trauerhallen statisch überprüft und, falls nötig, von den hohen Schneelasten befreit. Die Haupt- und Beerdigungswege auf den Friedhöfen sind geräumt bzw. mit Splitt bestreut. Gärtner und Baumkontrolleure inspizierten seit Beginn der Woche alle Grünflächen, um mögliche Gefahrensituationen zu entdecken.
So konnten schon am Montag Nachmittag die beiden jüngsten städtischen Friedhöfe in Hassel-Oberfeldingen und Beckhausen-Sutum und ein Teil des Hauptfriedhofes in Buer wieder freigegeben werden. Nach und nach werden seit gestern die Sperrungen für alle weiteren städtischen Friedhöfe aufgehoben.
Allerdings nicht komplett. Teilbereiche bleiben gesperrt mit dem klaren Hinweis „Lebensgefahr“. Das gilt besonders für Flächen mit alten, hohen Baumbeständen.
Gelsendienste warnt weiterhin vor den Gefahren durch Eis und Schnee, auch wenn jetzt ein Tauphase einsetze.
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