Gelsenkirchen. Der Aufbau des Oberstufengebäudes der lange verzögerten Kulturschule hat begonnen. Ein riesiger Lastkran hievt die Module auf die Bodenplatte.

Schon aus der Ferne ist es unübersehbar: An der Europastraße in Gelsenkirchen wird wieder gebaut. Die ersten Module für das Oberstufengebäude der Kulturschule, in die die ersten beiden Jahrgänge einziehen sollen, sind gelandet. Die rechteckigen Rahmen mit vormontiertem Boden, Decke und Fenstern werden nachts angeliefert und tagsüber weiter montiert, bevor der riesige rote Schwerlastkran in Tetris-Manier die Elemente auf die Bodenplatte hievt.

Modul-Nachschub wird nachts angeliefert

Täglich sechs bis maximal acht Module will das von der Stadt beauftragte Unternehmen namens Kleusberg, das auf seiner Homepage mit seinem „Schulbaukasten“ wirbt, installieren. Insgesamt werden es 76 sein, die das dreistöckige Gebäude bilden. Nachts wird der Nachschub geliefert, bis zum 28. Juni sollen alle Elemente montiert sein, damit der Innenausbau starten kann. Bisher liegt man gut im Zeitrahmen.

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Im August 2025 soll der erste Jahrgang auf dem ehemaligen Gelände des Schalker Vereins im Schatten des alten Bunkers einziehen. Bauleiter Artem Kostetskyi, der für Kleusberg den Auf- und Ausbau betreut, ist sicher, dass der Termin gehalten werden kann. Sein Unternehmen wird auch den Innenausbau übernehmen, hat in Gelsenkirchen bereits eine Kita in derselben Bauweise erstellt. Den Auftrag zu dem Bau habe sein Unternehmen erst Anfang dieses Jahres erhalten, eigentlich war der November 2023 geplant.

Bis Ende Juni sollen die Module auf drei Stockwerken mithilfe des Schwerlastkrans montiert sein.
Bis Ende Juni sollen die Module auf drei Stockwerken mithilfe des Schwerlastkrans montiert sein. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Zur Erinnerung: Der Beschluss, die neue Schule als Gesamtschule statt als Sekundarschule und damit größer zu dimensionieren, war im März 2020 gefallen. Ende 2021 begann eine Taskforce aus allen an Schule beteiligten Referaten, nach Alternativmöglichkeiten für die ersten Gesamtschüler zu suchen, da sich der Bau des Hauptgebäudes (geplanter Schulstart ursprünglich 2024) erneut verzögere. Im April 2022 kündigt das Baureferat an, den vorgezogenen Bau des Oberstufentraktes selbst zu planen, um keine Zeit zu verlieren. Im März 2024 schließlich begann die Bodenvorbereitung, im August 2025 werden wohl tatsächlich die ersten fünf Klassen - das ist die vorgeschriebene Mindestgröße für die Gründung einer Gesamtschule - einziehen können.

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Ausreichen wird das Gebäude mit seinen zehn Klassenräumen auf drei Etagen nur für zwei Jahrgänge. Da das Hauptgebäude, in das der erste Fünfer-Jahrgang 2027 wechseln müssten, dann noch nicht fertiggestellt sein wird, bedarf es dennoch einer Zwischenlösung. An der wird allerdings bereits gearbeitet, versichert Bildungsdezernentin Anne Heselhaus. Laut Bauverwaltung soll noch im Herbst 2024 der Baustart für das Hauptgebäude erfolgen.