Gelsenkirchen. Falsche Zahlen, schlechte Suchfunktion, fehlende Abteilungen: Das Evangelische Klinikum hat zahlreiche Kritikpunkte am Klinik-Atlas des Bundes.

Auch das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen ist mehr als unzufrieden mit dem Klinik-Atlas der Bundes. Die Kritik der Klinikleitung setzt an verschiedenen Punkten an. Sie beginnt bei falschen Zahlen zur Versorgung mit Pflegekräften für das Jahr 2022 (laut Atlas 223 und damit weit unterdurchschnittlich, laut EVK 281) über die Benennung der Abteilungen (Kardiologie nicht eigenständig) bis hin zur psychiatrischen Versorgung durch das Haus. Darum geht es dem Klinikträger.

Brustzentrum am EVK auf Platz acht bundesweit bei Zahl der Behandlungsfälle

Die Zahl der Pflegekräfte im Haus habe bereits im vergangenen Jahr bei 294 gelegen, so die Klinikleitung, zudem sei die psychiatrische Versorgung und deren Personal außen vor geblieben. Das allerdings gilt für alle Kliniken im Land. Kritik gibt es vom Haus aber auch an der Suchfunktion des Portals. Zum Teil würden Gesamtfallzahlen nicht aufgelistet (etwa in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation), zum anderen sei eine differenzierte Suche, etwa nach dem Begriff „Senologie“ (wörtlich „Lehre von der Brust“) nicht möglich. Tatsächlich ist die Suchfunktion auch nach Einschätzung der Redaktion wenig nutzerfreundlich. Die Suche setzt extrem stark auf Fachbegriffe und detaillierte Behandlungsverfahren, was Laien die Suche teilweise unmöglich macht.

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Just bei der „Senologie“ trifft dieses Manko des Atlas das Evangelische Klinikum besonders, da die Klinik selbst laut Klinik-Atlas in Bezug auf Behandlungsfälle (1041) bundesweit auf Platz acht landet. Die Mindestmenge, die zur Therapie von Brustkrebserkrankungen berechtigt, liegt bei 50 Fällen, ab 2025 bei 100. Zum Vergleich: Am Marienhospital Gelsenkirchen werden 74 Behandlungsfälle gelistet.

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Das Diabeteszentrum an der Munckelstraße taucht bei der Zertifikatauflistung ebensowenig auf wie das Zentrum für Multiple Sklerose-Behandlung (MS), das es hier laut Klinik-Homepage gibt. Allerdings wird die Zahl der Behandlungsfälle im Bereich MS mit 40 als „viele“ klassifiziert, auch der Personalquotient in dem Bereich wird „überdurchschnittlich gut“ genannt..