Gelsenkirchen. Der Klinik-Atlas des Bundes hat heftige Kritik auch bei Gelsenkirchens Krankenhäusern geerntet. So schneidet das Bergmannsheil Buer darin ab.
Die Kritik der Deutschen Krankenhausgesellschaft und auch zahlreicher Klinikträger in der Region am neuen Klinik-Atlas des Bundes ist vernichtend: Falsche und veraltete Zahlen, unverständliche Suchfunktionen, unvollständige Angaben werden dem Atlas vorgeworfen, der Patienten eigentlich eine sichere Suche der richtigen Klinik für ihre Erkrankung erleichtern sollte. Das Bergmannsheil und Kinderklinik Buer allerdings als Einrichtung hält sich bislang mit öffentlicher Kritik zurück.
Noch ein Drittel mehr Pflegekräfte als im Atlas verzeichnet
Tatsächlich schneidet das Haus als einziger Träger in der Bewertung der Pflegepersonalversorgung gut ab. 317 Pflegekräfte im Jahr 2022 sind dort angegeben; der Pflegequotient liege in dem Haus bei 52,2 und damit im mittleren Bereich, die 17.699 Behandlungsfälle werden als „sehr viele“ eingestuft. Laut Klinikleitung konnte die Versorgung mit Pflegekräften noch weiter ausgebaut werden, sodass heute 447 Vollzeit-Pflegekräfte in den Kliniken am Scherner Weg zur Verfügung stehen und damit 130 mehr als im Atlas angegeben.
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Ein Alleinstellungsmerkmal hat das Haus als laut Atlas anerkanntes Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung im Bereich Schulterendoprothetik, also Gelenkersatz. Bei den neun im Atlas genannten Fachabteilungen weist die Innere Medizin die meisten Behandlungsfälle auf (4447), gefolgt von Pädiatrie (3805), Unfallchirurgie (2159) und Kardiologie (1991). Neben der erweiterten Notfallversorgung wird für das Haus die „spezielle Notfallversorgung für Kinder“ gelistet. „Sehr viele“ Behandlungsfälle - mit 548 absolut die meisten in der Stadt - weist das Haus in Buer bei Patienten mit COPD auf, einer Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Das auf der Homepage der Klinik angegebene Hernienzentrum sowie das dort angeführte Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie tauchen im Atlas nicht auf.
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