Gelsenkirchen. Noch klafft mitten in Gelsenkirchen eine riesiges Loch, wo einst das Zentralbad und die Polizeiwache standen. Kommt das neue Bad wirklich 2026?

„Auf den Flächen in unmittelbarer Nähe des Musiktheaters und der City wird ein Bildungsgebäude mit einem integrierten neuen Zentralbad errichtet, das weit über die im Bäderkonzept festgelegte Konfiguration hinausgeht. Das neue Schwimmbad soll 2026 fertig gestellt werden.“ Das hatte die Stadtverwaltung um Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) im Mai 2023 verkündet, nachdem endgültig klar war, dass Herne den Zuschlag für die neue Polizeihochschule bekommen würde und nicht Gelsenkirchen.

Doch was ist seitdem geschehen? Wie ist der Stand in Sachen Zentralbad? Bisher klafft mitten in der Stadt weiterhin nur ein riesiges Loch, wo einst das alte Bad und die ehemalige Polizeiwache waren.

Auf Nachfrage lässt Christoph Heidenreich, Baudezernent der Stadt und Geschäftsführer der neu gegründeten Gelsenkirchener Entwicklungsgesellschaft mbH, die den Bau des Zentralbades umsetzen soll, nur erklären, dass „demnächst die Objektplanungen für das neue Zentralbad EU-weit ausgeschrieben werden“.

EU-weite Ausschreibung für Zentralbad-Neubau in Gelsenkirchen ab Sommer 2024

Ein Blick von oben auf die Visualisierung des Bildungsgebäudes, das auf dem ehemaligen Zentralbadgelände entstehen könnte.
Ein Blick von oben auf die Visualisierung des Bildungsgebäudes, das auf dem ehemaligen Zentralbadgelände entstehen könnte. © Modell | Stadt Gelsenkirchen

Gesucht würden Planungsbüros, „die diese anspruchsvolle Bauaufgabe in eine zeitgemäße Architektur mit dem hohen energetischen Standard eines bilanziellen Null-Energie-Gebäudes übersetzen können“. Der Zuschlag soll nach dem EU-weiten Vergabeverfahren in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erteilt werden. Dass noch im laufenden Jahr die Baumaschinen anrücken, gilt angesichts dessen eher als unwahrscheinlich.

Martin Schulmann, Sprecher der Stadt, ergänzt auf weitere Nachfrage, dass der Baubeginn für das Zentralbad Mitte 2025 erfolgen soll. Derzeit gehe die Stadt weiterhin von der im Ratsbeschluss des letzten Jahres aufgeführten Gesamtinvestitionssumme von rund 40 Millionen Euro, plus weiteren Kosten für den Anschluss an einen zweiten Bauabschnitt auf dem Grundstück, aus. „Die Baukosten werden in der anstehenden Planungsphase genauer ermittelt. Dasselbe gilt für die voraussichtliche Fertigstellung. Die Kosten wird die Stadt tragen, die Inanspruchnahme von Fördermitteln wird selbstverständlich geprüft“, konkretisiert Schulmann.

Wir taggen GElsen: Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.

Bekanntermaßen soll der Neubau südlich der Rolandstraße eine Bruttogeschossfläche von rund 5000 Quadratmetern umfassen und unter anderem ein 50-Meter-Becken mit acht Bahnen, ein Lehrschwimmbecken sowie eine Sprungbrettanlage und eine Zuschauertribüne umfassen. Darüber hinaus soll es möglich sein, das Hauptbecken in zwei 25-Meter-Becken zu teilen. Das heißt, dass immer zwei Schulklassen das Schulschwimmen absolvieren können. Den Vereinen soll der Wunsch nach einer Zuschauertribüne mit Platz für rund 200 Zuschauer erfüllt werden. Außerdem soll es ein Anzeige- und Zeiterfassungssystem für Wettkämpfe geben. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Nichtschwimmern unter Gelsenkirchens Kindern ist zudem ein Nichtschwimmerbecken vorgesehen, das der Dimension von zwei üblichen Nichtschwimmerbecken entspricht.

Und was ist mit dem Bildungscampus, der nach Wunsch der Stadtverwaltung an selber Stelle hochgezogen werden und vor allem die maroden Berufskolleggebäude ersetzen soll? Der steht bisweilen in noch in weiter Ferne, einen Beschluss und ein Datum für das XXL-Projekt gibt es noch nicht.