Gelsenkirchen. Gelsenkirchen soll ein neues Zentralbad bekommen – das ist jetzt endlich final beschlossen. Aber es wartet schon das nächste große Bad-Projekt.
In einer „historischen Sitzung“ hat Gelsenkirchens Politik eine ebenso „historische Entscheidung“ getroffen: Besonders die Stadtverordneten der SPD überschlugen sich mit frohen Botschaften, als die Fachausschüsse für Sportentwicklung, für Bau und Liegenschaften und für Bildung sowie auch die Bezirksvertretung Mitte am vergangenen Mittwoch (20.9.) zusammenkamen, um endlich fest zu beschließen, dass in Gelsenkirchen ein neues Zentralbad gebaut werden soll – und zwar dort, wo auch das alte stand.
Alle anwesenden Ausschüsse stimmten im rappelvollen Ratsaal (mit Ausnahme von einer Enthaltung seitens Ali-Riza Akyol, WIN) einstimmig für den Beschluss, dem jahrelange, teils schwierige Debatten vorausgegangen waren. „Ich freue mich darüber als Dezernentin sehr, ich finde das total gut“, sagte Stadträtin Anne Heselhaus, verantwortlich für Jugend, Sport und Bildung, im Anschluss an die Abstimmung.
Was Gelsenkirchens neues Zentralbad bieten soll
Wie mehrfach berichtet, soll das neue Zentralbad auf 6000 Quadratmetern auf dem Projektareal zwischen Overwegstraße, Rolandstraße und Wilhelminenstraße bis Ende 2026 entstehen. Ausgestattet werden soll es mit einem teilbaren 50-Meter-Becken mit acht Bahnen, Sprungbrettern in Höhe von einem und drei Metern, einer Tribüne mit Platz für 200 Zuschauer, einem großen, ebenfalls teilbaren Lehrschwimmbecken und einem Wassergewöhnungsbecken sowie Fitnessräumen im Obergeschoss. Der Fokus liegt also auf dem Vereins- und Wettkampfsport, ein Freizeitbad wird das neue Zentralbad nicht. Zudem soll das Bad besonders energetisch sein, angestrebt wird ein „bilanzielles Null-Energie-Gebäude“.
Für das Zentralbad an sich plant die Stadt mit Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro. Beschlossen hat die Politik aber auch weitere zehn Millionen Euro für Rohbauarbeiten auf dem Rest des Gesamtareals. Geplant ist bekanntlich auch ein „Zukunftsquartier“ samt „Bildungscampus“ – über Details sind sich Politik und Verwaltung aber noch uneins.
Auf Zentralbad-Beschluss wird Diskussion um neues Sportparadies folgen
Ob diese insgesamt 50 Millionen Euro für diese Pläne ausreichen werden? „Wir hoffen, dass wir da durchaus richtig mit liegen“, sagte Stadtbaurat Christoph Heidenreich. Aber die vergangenen vier Jahre hätten gezeigt, dass es immer wieder zu unerwartet starken Kostensteigerungen kommen könne. „Ich kann also nicht zusagen, dass es reicht, aber wir hoffen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so der Dezernent für Planung und Bauen.
Mit dem jetzt beschlossenen Grundsatzbeschluss handelt die Stadt anders als im Bäderkonzept vor fünf Jahren beschlossen. Damals hieß es, dass zunächst das in die Jahre gekommene Sportparadies angepackt werden soll. Dann wurde aber doch erst einmal das Zentralbad abgerissen – eigentlich, um Platz für die neue Polizeihochschule zu schaffen. Die soll nun bekanntlich nach Herne kommen. Um nicht für Jahre eine Baugrube in der Stadt zu hinterlassen, wird nun auch der Bau des neuen Zentralbads vorgeschoben. Die nächste Bäder-Diskussion, die um die Zukunft des Sportparadieses nämlich, wartet allerdings schon auf Stadt und Politik.