Gelsenkirchen. Die neue Polizei-Hochschule wird nach WAZ-Infos nicht in Gelsenkirchen, sondern in Herne gebaut. Jetzt sind Ideen gefragt und nicht nur GEjammer.
Keine Frage: Dass der beschlossene Neubau einer modernen, neuen Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung nicht in Gelsenkirchen, sondern in Herne gebaut werden soll – wie die WAZ aus gut informierten Kreisen erfahren hat – ist ein Schlag in die Magengrube aller, die sich im Rathaus und darüber hinaus so intensiv um dieses 150 Millionen Euro (!) schwere Prestigeprojekt für den Gelsenkirchener Süden bemüht haben.
Weiterhin ist nicht übermittelt, wie allen voran Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) und ihre Verwaltung auf die Entscheidung aus Düsseldorf reagiert haben, als sie von dem Votum für Herne und gegen Gelsenkirchen erfahren haben. Denn noch gilt die Stillhaltepflicht. Offiziell sind noch bis zum kommenden Wochenende Einwendungen möglich. Dass die Entscheidung noch einmal zugunsten Gelsenkirchens gekippt wird, wäre indes eine große Überraschung.
Höhnische Reaktionen, weil Polizeihochschule in Herne gebaut werden soll
Unmittelbar nachdem wir die Nachricht Montagnachmittag online auf www.waz.de und unserem Facebook-Kanal veröffentlicht hatten, hagelte es zahlreiche enttäuschte und viele höhnische Reaktionen – frei nach dem Motto: „Zweitligafußball, Saturn geht, was passiert mit Kaufhof, jetzt kommt nicht mal die Polizeischule, Gelsenkirchen kriegt gar nichts gebacken und eigentlich ist hier alles Sch….“.
Zugegeben, dieser Defätismus ist nicht allein dem Gelsenkirchener und der Gelsenkirchenerin eigen, vielmehr gehört er seit Beginn des Strukturwandels auch zur DNA der Ruhris insgesamt. Natürlich hilft es niemandem, ginge man mit einer rosaroten Brille durch die Stadt. Probleme zu erkennen und zu benennen, steht nun mal am Anfang der Lösung. Doch GEjammer nutzt niemandem und nervt.
Dass für einige offenbar Wohl und Wehe der Emscherstadt mit der Polizeihochschule verknüpft sind, überrascht. Die von den Projektplanern erhoffte Belebung der Innenstadt durch den Campus am Standort des Zentralbades und der abgerissenen Polizeiwache Süd, war immer schon mehr Hoffnung, denn Gewissheit.
Ideen und Visionen für die Fläche im Stadtsüden
Für Häme gibt es aber keinen Grund. Gelsenkirchens Bewerbung war gut vorbereitet. Natürlich wird jetzt zu analysieren sein, warum Herne mit einer vergleichsweisen unkonkreteren Planung den Vorzug vor der Hochglanzpräsentation aus dem Hans-Sachs-Haus bekommen hat, ob allein inhaltliche Gründe den Ausschlag gegeben haben und wo gegebenenfalls Fehler gemacht wurden.
Doch dann muss es auch schnell um neue Ideen gehen, um Visionen, was mit der Fläche im Stadtsüden nun stattdessen passieren kann. Ein neues Schwimmbad ist ja ohnehin beschlossen. Die Realisierung dessen darf jetzt aber auch nicht ewig dauern, nur weil der Plan eines in die Polizeischule integrierten Bades nun offenbar gescheitert ist.
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