Gelsenkirchen. Mit deutlichen Überraschungen für alle Beteiligten endeten jetzt die Anmeldungen für die städtischen Gelsenkirchener Gesamtschulen.
Es klingt zunächst wie eine gute Nachricht für die Eltern der Viertklässler, die ihre Kinder auf einer städtischen Gesamtschule anmelden wollten: Es müssen in diesem Jahr nur extrem wenige Kinder auf einen Gesamtschulplatz verzichten. Doch die Gesamtbilanz täuscht. Denn die Einzelergebnisse sind wenig erfreulich.
In der Gesamtbilanz ausgeglichenes Verhältnis bei Gesamtschulen
Nur 77 Gesamtschulplätze an städtischen Einrichtungen fehlen in diesem Jahr, im vergangenen Jahr fehlten bei 133 Abweisungen fast doppelt soviele. An der die Evangelischen Gesamtschule (EGG), die nicht von der Stadt, sondern dem privaten Träger Kirche betrieben wird, war im Gegensatz dazu auch in diesem Jahr die Nachfrage unverändert riesengroß. Sie musste wegen Überbelegung sogar 236 Kinder abweisen.
Sollte es den Eltern darum gehen, ihr Kind an einem System unterrichten zu lassen, in dem integriert gearbeitet wird, also Kinder mit unterschiedlichen Begabungen in der gleichen Schule lernen und differenziert gefördert werden, stünden den Abgewiesenen noch 58 freie Plätze an der Sekundarschule Hassel zur Verfügung. Auch diese hat das Ziel, Kinder zu jedem Schulabschluss zu führen, der ihrer Begabung entspricht, nur ohne eigene Oberstufe. Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass diese Möglichkeit kaum genutzt wird. Auch diesmal ist die Zahl der Erstanmeldungen hier mit nur 28 extrem gering.
Nur eine Schule muss im großen Stil abweisen
Die einzige Gesamtschule, die noch immer sehr stark nachgefragt ist, bleibt die Gesamtschule Erle. 278 Schülerinnen und Schüler wurden für die schon seit dem Start extrem nachgefragte Schule angemeldet, dabei stehen dort lediglich 140 Plätze aufgrund des seit vielen Jahren verzögerten Ausbaus zur Verfügung. 15 davon waren Kindern im „Gemeinsamen Lernen“, also mit besonderem Förderbedarf vorbehalten, weshalb die Klassengröße von den 29 maximal zugelassenen auf 28 Kinder reduziert wurde. Im vergangenen Jahr baten 249 Kinder um Aufnahme, bei 145 Plätzen.
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Sechs Kinder muss auch die allerdings bereits auf sieben Züge erweiterte Gesamtschule Horst abweisen. Dort starten im kommenden Sommer 196 Fünftklässler, aufgeteilt in sieben Klassen, darunter 18 Kinder mit Förderbedarf. Lediglich ein Kind ging mangels Platz an der Gesamtschule Buer-Mitte leer aus; dort gab es 169 Anmeldungen, 168 stehen zur Verfügung. An der ebenfalls auf sieben Züge (also Klassen) erweiterten Gesamtschule Berger Feld mit 196 zur Verfügung stehenden Plätzen meldeten 170 Eltern ihr Kind an, darunter 14 mit Förderbedarf. 26 Plätze - darunter einer im Gemeinsamen Lernen - stehen damit noch zur Verfügung.
Noch 58 freie Plätze an Sekundarschule nach Erstanmeldungen
An der Gesamtschule Ückendorf stieg die Zahl der Erstanmeldungen zwar auch in diesem Jahr, und zwar auf 98 inklusive zehn Fünftklässlern im Gemeinsamen Lernen. Dennoch sind hier noch 42 Regelplätze frei, die sich erfahrungsgemäß im Laufe eines Schuljahres, spätestens jedoch im siebten Jahrgang, mühelos füllen.
Gymnasien und Realschulen starten am 9. Februar
Spannend werden könnte es nach dieser Anmelderunde nun an Gymnasien und Realschulen. Dort gibt es jeweils nur drei Anmeldetermine, und zwar bereits am Freitag, 9. Februar, sowie am Aschermittwoch und Donnerstag, 14. und 15. Februar. Insgesamt wechseln in Gelsenkirchen 2700 Viertklässler an eine weiterführende Schule. Neben den 924 Gesamt- und Sekundarschulplätzen sowie den 146 an der EGG werden für die somit noch über 1700 Gelsenkirchener Jungen und Mädchen Plätze im künftigen fünften Jahrgang benötigt. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage nach Gymnasialplätzen vor allem im Stadtsüden mit einer Ausnahme überraschend stark gesunken. Bei den Hauptschulen läuft die Anmeldefrist noch bis zum 2. März.