Gelsenkirchen. Jahrelang war der Ansturm auf Gelsenkirchens Gesamtschulen immens. Warum sich das verändert hat, muss geklärt werden, sagt unsere Autorin.

Gibt es einen Sinneswandel bei Gelsenkirchener Eltern, welche die beste Schulform für ihr Kind ist? Ein Blick auf die Anmeldezahlen bei städtischen Gesamtschulen legt die Vermutung nahe.

Aber warum haben Eltern sich diesmal anders verhalten? Haben viele einfach die Anmeldefrist verpasst? An Grundschulen passiert das häufiger. Oder glauben die Eltern nicht mehr an die integrierenden Kräfte der Gesamtschulen, die viele Aufgaben übernehmen müssen, bei denen Gymnasien sich, vorsichtig ausgedrückt, vielfach vornehm zurückhalten? Diese Frage muss auch geklärt werden, weil für Gelsenkirchen mindestens zwei weitere Gesamtschulen geplant sind.

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Gründe abfragen und Gesamtschulen entlasten

Gesamtschulen integrieren Internationale Förderschüler, es gibt Mehrklassen, Zusatzklassen trotz extremer Raumnot, Inklusion, zugleich Benachteiligung in der Lehrkräfte-Versorgung: Das ist weder angemessen noch gerecht.

Die Frage ist also: Haben die Eltern das Vertrauen in Gesamtschulen verloren oder aufgrund der bislang stets hohen Zahl von Ablehnungen kapituliert? Das muss und kann durch einfache Abfrage geklärt werden. In beiden Fällen muss reagiert werden. Eindeutig aber benötigen Gesamtschulen Entlastung, um weiterhin allen eine Chance geben zu können.