Gelsenkirchen. Nicht viele 18-Jährige schwärmen für die „Schönheit komplexer Zahlen“. Wie der Gelsenkirchener Mathe-Fan Patrick Arne zur Landesakademie kam.

Dem angehenden Abiturienten Patrick Arne vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium hat der Kopf kürzlich ganz besonders geraucht. Nicht nur, weil es warm war, sondern vor allem der komplexen Aufgaben wegen, mit denen er sich „zum Spaß“ beschäftigt. Die Bezirksregierung Münster hatte im Auftrag des Landesschulministeriums 100 handverlesene Abitur-Kandidaten aus ganz NRW zu einer einwöchigen Mathe- und Informatik-Akademie ins Jugendgästehaus in Münster eingeladen – darunter als einziger Gelsenkirchener Patrick Arne. Bereits vor zwei Jahren hatte Arne auf Einladung an einer bundesweiten Akademie teilgenommen.

Vom Quantencomputer bis zur Spieleprogrammierung

In der Tat faszinierend: Eine Variante eines Mandelbrot Sets.
In der Tat faszinierend: Eine Variante eines Mandelbrot Sets. © Getty Images/iStockphoto | raydex

In Münster ging es um Quantencomputer, Kryptoanalyse, die Konstruktion von Autobahnkreuzen, künstliche neuronale Netze und Bilderkennung sowie Spieleprogrammierung – und um die Schönheit komplexer Zahlen. Für letzteres Thema hatte sich der Gelsenkirchener entschieden.

Was genau ist an komplexen Zahlen schön? Hat ihn das in der Schule fasziniert? „Das ist ein Thema, das in der Schule eher nicht behandelt wird. Faszinierend sind daran unter anderem die Visualisierungsmöglichkeiten.“ Und dann sagt er noch was über das Mandelbrot Set als Erklärung, von dem er hofft, dass die meisten es kennen. Was bei der Autorin leider nicht der Fall ist.

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In der Schule ist seine Lieblingsdisziplin die Analysis; der guten Nachweismöglichkeiten dank Pattern wegen. Teilen kann er die Leidenschaft für Mathematik nur mit wenigen Mitschülerinnen und Mitschülern. Immerhin ist er NRW-weit nicht allein. Für die Akademiewochen des Landes bewerben sich alljährlich deutlich mehr Schülerinnen und Schüler als Plätze vorhanden sind.

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Dass im „normalen Leben“ nur wenige Altersgenossen seine Leidenschaft teilen, dürfte auch daran liegen, dass die meisten kaum folgen können. Einen konkreten Berufswunsch hat Arne noch nicht; aber ein naturwissenschaftliches Studium soll es schon sein. Den Mathe-Leistungskurs hatte der 17-Jährige im letzten Schuljahr mit 15 Punkten abgeschlossen, auch in Physik und Chemie sind die Noten mehr als vorzeigbar. Prof. Dr. Christopher Deninger vom Exzellenzcluster Mathematics der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster nannte die teilnehmenden Jugendlichen in seinem Grußwort „die Hoffnung der Welt. Die Hoffnung der Zukunft.“ Und einer der Hoffnungsträger kommt aus Gelsenkirchen.