Gelsenkirchen. Wie sieht die Zukunft Gelsenkirchens aus? Wir haben die gefragt, die es angeht: So sehen Schüler des Schalker Gymnasiums ihre Vision von Heimat.
Sie sind die Zukunft der Stadt, sie sind die Zukunft Gelsenkirchens: Die Kinder und Jugendlichen, die hier leben, hier aufgewachsen sind, deren Lebensgeschichte für immer mit dieser Stadt verbunden ist. Auf sie und ihre vielen Mitschülerinnen und Mitschüler wird es ankommen – vor allem bei der Suche nach Antworten auf die Frage: Wohin geht’s, Gelsenkirchen?
Wohin geht’s, Gelsenkirchen? So stellen sich Schüler des „Schalker“ ihre Zukunft in der Stadt vor
Also haben wir die, die es angeht, gefragt: Was soll sich bewegen, ändern – wollen sie bleiben oder gehen? Elf Schülerinnen und Schüler des ältesten Gymnasiums der Stadt, des Schalker Gymnasiums an der Liboriusstraße, waren bereit, über Zukunftsvorstellungen, vor allem aber über ihre Wünsche mit uns zu sprechen.
Sie alle eint: eine große Verbundenheit zu ihrer Heimat Gelsenkirchen – und ein positives, fast liebevolles Verhältnis zu ihrer Stadt.
Der zehnjährige Ilias etwa ist so sehr verwurzelt, dass er auch in zwei oder drei Jahrzehnten noch immer in Gelsenkirchen leben möchte: „Das liegt daran, dass viele Mitglieder meiner Familie hier wohnen. Und ohne meine Familie kann ich mir ein Leben nicht vorstellen.“
Die Fünftklässler Faruk und Alketa, zehn und elf Jahre alt, haben einen Klima-Plan: „Mehr Elektroautos, das wäre toll“, meint Faruk, und auch, „dass in Zukunft nicht mehr so viele Autos in der Stadt fahren.“ Auch Alketa wünscht sich mehr E-Mobilität, vor allem aber mehr Sauberkeit – und unter dem Eindruck der aktuellen Energie-Krise noch etwas anderes: „In meinem Gelsenkirchen der Zukunft würde nicht mehr so viel Müll liegen, es würden nicht mehr so viele Autos fahren und nicht mehr so viel Gas verbraucht werden.“
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Sechstklässler Jonte setzt auch aufs Klima: Er fordert mehr Grün, mehr Pflanzen – und sagt klar: „Eigentlich ist es ganz schön hier, das bleibt auch hoffentlich in den nächsten Jahren so.“
Die zwölfjährige Tessa denkt an Veränderungen im Großen, aber auch im Kleineren: „Ich wünsche mir bessere Fahrradwege für Gelsenkirchen und auch weniger Gewalttaten. Vor allem aber wünsche ich mir, dass der Reitverein ETuS Gelsenkirchen erhalten werden konnte.“ Ihr Mitschüler Philipp hat das soziale Gefüge im Blick, hofft darauf, dass „in 20 oder 30 Jahren nicht mehr so viele Obdachlose am Hauptbahnhof oder in der Innenstadt leben müssen, ihnen weiter geholfen wurde.“ Und er ergänzt mit einem Lachen auf dem Gesicht: „Für mich persönlich hoffe ich auf einen Kunstrasenplatz beim VfB 09/13 Gelsenkirchen“, so der Sechstklässler.
Stichwort Heimatliebe: Oliver zeichnet – bei allen Negativ-Schlagzeilen – ein positives Bild: „Die Entwicklung der Stadt ist sehr gut, ich wünsche mir, dass das auch in Zukunft so weitergeht.“ Der 13-Jährige findet, dass die Stadt sich immer Mühe gegeben habe. „Viele sagen, Gelsenkirchen sei dreckig. Klar, es gibt viele Ecken, die nicht so schön sind, zum Beispiel am Hauptbahnhof. Man sollte nicht zu streng sein, auch das würde ich mir für die Zukunft wünschen.“
Gelsenkirchens in 20 oder 30 Jahren: So sehen Kinder ihre Zukunft in der Stadt
Der 15-Jährige Jan fordert: „In den nächsten Jahrzehnten sollte mehr in die Lebensqualität investiert werden. Irgendwie sehe ich keinen Grund hier hin zu reisen, man müsste mehr Höhepunkte schaffen.“ Eine Sache aber ist für ihn fix: „Gelsenkirchen wird immer meine Heimat bleiben.“
Das sehen aber nicht alle so: Cem Kaan will, so sagt er, der Stadt so schnell wie möglich den Rücken kehren – „auch wenn das meine Heimat ist“. Denn: „Das, was ich mit für mein Leben vorstelle, kann mir Gelsenkirchen nicht bieten.“ Trotzdem hofft der 16-Jährige auf mehr Grün und eine Erneuerung der Straßen.
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Ganz anders Paul, der 16-Jährige, sich für die Zukunft ein Stück weit wünscht, dass alles so bleibt, wie es ist: „Gelsenkirchen ist ne coole Stadt, ich hoffe, dass es auch für die nächsten Jahre so bleibt. Es gibt hier so viel zu erleben, vieles im Umkreis ist nah und schnell erreichbar. Wenn ich mit der Schule fertig bin, möchte ich Betriebswirtschaftslehre studieren, aber in NRW bleiben, vielleicht sogar in Gelsenkirchen“, plant er.
Zukunft in Gelsenkirchen: In welche Richtung bewegt sich die Stadt?
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Sein Schul-Kollege Connor sieht sein Leben im Gelsenkirchener Übermorgen: „Ich glaube schon, dass ich in 20 oder 30 Jahren noch hier lebe. Ich verbinde sehr sehr viel mit der Stadt. Sie ist sehr interessant, hier treffen viele Kulturen aufeinander, sie liegt sehr zentral, die Mieten sind nicht so teuer.“ Doch auch er schränkt ein: „Leider aber ist Gelsenkirchen sehr verschmutzt, es liegt sehr viel Müll rum. Niemand möchte in einer verschmutzten Stadt leben. Ich wünsche mir, dass die Menschen in Zukunft mehr Empathie zeigen“, sagt der 16-Jährige.