Gelsenkirchen. Karin Welge ist Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin und maßgeblich an der Zukunftsgestaltung Gelsenkirchens beteiligt. Das hat sie vor.
Wenn man OB Karin Welge (SPD) dieser Tage danach fragt, wie und warum Gelsenkirchen in zehn oder 20 Jahren eine lebenswertere Stadt sein wird als heute, dann hebt sie noch einmal hervor, dass ihre Administration „das größte Schulbauprogramm der vergangenen Jahrzehnte vor der Brust“ habe. Eine gute Bildung der jungen Menschen sei schließlich das Fundament für eine vielversprechende Zukunft Gelsenkirchens. Darüber hinaus unternehme die Stadtverwaltung Anstrengungen zur Umstellung auf grünen Wasserstoff, „damit es auch zukünftig gute und umweltverträgliche Industriearbeitsplätze in der Stadt gibt“, so Welge.
Was das bedeutet? „Ganz einfach“, sagt Welge. „Gelsenkirchen war immer eine Energiestadt. Das war in der Vergangenheit so und das wird auch in Zukunft so sein. Und unsere Kohle der Zukunft, das ist eben Wasserstoff. Durch die Umstellung industrieller Prozesse auf grünen Wasserstoff können wir dauerhaft Klimaschutz und Industrie miteinander vereinbaren.“ Bürgerinnen und Bürger in Gelsenkirchen würden also von mehr perspektivisch sicheren und zeitgemäßen Arbeitsplätzen profitieren. „Wir sind Zukunfts-Energie für Deutschland“, so Welge.
Und was wird sich städtebaulich verändern? „Wir wollen weiterhin vor allem in den Quartieren, dort, wo die Menschen leben, ein lebenswertes Umfeld sichern und weiterentwickeln. Aber es gibt natürlich auch die Großprojekte: So entwickeln wir die Neue Zeche Westerholt vom ehemaligen Bergwerk mit den umliegenden Flächen zu einem neuen Stadtquartier mit neuen Arbeitsplätzen“, sagt Welge.
Außerdem mache sich die Stadt auch Gedanken um die Mobilität von morgen. „Etwa mit den Überlegungen zum Lückenschluss der Linie 301.“ Hier würden jetzt die notwendigen Schritte für eine Planung eingeleitet.
Was Oberbürgermeisterin Karin Welge Mut macht
Die Stadtverwaltung der Zukunft werde „digital“ und „trotzdem bürgernah“ sein, bekräftigt die OB. Die Ziele könnten nur lauten: weniger Bürokratie und mehr Service. Auf dem Weg dorthin gelte es aber angesichts des oft herangeführten Mangels an Finanzmitteln, Personal und Ressourcen, „kreativ an die Planung der nächsten Jahre“ heranzugehen. „Und zwar mit Optimismus, Haltung und Ausstrahlung. Und nicht mit gebeugtem Rücken und als Bittsteller“, betont die OB.
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Dass es hier viele Menschen gebe, die trotz der widrigen Umstände daran interessiert seien, gemeinsam mit anderen die Stadt voranzubringen, stimme sie optimistisch. „Wir können und werden gemeinsam unsere Ziele verfolgen und umsetzen.“
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Richtig sei es aber auch, dass die Finanzausstattung der Kommunen gerade in Gelsenkirchen immer ein großes Thema bleibe und bei allen Zukunftsplanungen auch stets ein limitierender Faktor sei. „Ein anderer ist sicher der Fachkräftemangel“, so Welge. „Aber wir haben in Gelsenkirchen schon immer unter schwierigen Rahmenbedingungen Zukunft gestaltet – und das wird uns auch in künftig gelingen“.