Im Kampf gegen Autoposer sperrt die Stadt Gelsenkirchen über das Wochenende eine Zufahrt zum Hafenquartier Graf Bismarck. Das sind die Maßnahmen.
Um das Gelsenkirchener Hafenquartier Graf Bismarck vor dem Ansturm sogenannter Autoposer zu schützen, insbesondere über die Pfingsttage, sperrt die Stadt wie am vergangen Wochenende die Zufahrt zur Johannes-Rau-Allee von der Münsterstraße aus für zwei Wochenenden.
Die Sperrungen gehen von Freitag, 21. Mai, ab 18 Uhr, bis Dienstag, 25. Mai, und von Mittwoch, 2. Juni, ab 18 Uhr, bis Montag, 7. Juni. Der Öffentliche Personennahverkehr wird für die Zeit umgeleitet.
Polizei und KOD haben zahlreiche Verstöße festgestellt
Die Stadt reagiert damit auf das außergewöhnlich hohe Aufkommen an Besuchern und Fahrzeugen während vergangener Wochenenden. Besonders schlimm war es am Sonntag, 9. Mai, einem ausgesprochenen Sonnentag. Zeitweise war der Bereich so stark befahren, dass die Polizei die Zufahrten sperren musste, um die Ausfahrt der Fahrzeuge aus diesem Bereich zu ermöglichen. Ebenso war es im Bereich des Hafens gehäuft zu Menschenansammlungen gekommen, die gegen die Coronaschutzverordnung verstießen.
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Die jüngsten Maßnahmen von Polizei und Ordnungsamt am 9. Mai haben zwar gefruchtet, kurz darauf am Himmelfahrtstag (13. Mai) lockte der Bereich aber erneut viele Besucher mit teuren zur Schau gestellten PS-Boliden an. Auch die WAZ war längere Zeit mit Vertretern der örtlichen Bürgerinitiative vor Ort.
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Während es einige PS- und Tuning-Jünger dabei beließen, auf einem Gelände nahe des Schiffsanlegers ihre Fahrzeuge abzustellen und zu fachsimpeln, gab es mehr als ein dutzend getunte Fahrzeuge, die ständig auf- und abfuhren. Die Einmündungen in die Seitenstraßen und Anliegerzonen mussten dabei als Wendestellen herhalten. Von dort aus ging es meist mit lauter Musik und offenen Fenstern zurück bis Stölting Harbour.
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Auffällig: Außerhalb der Zone mit den Fahrbahnschwellern jagten oftmals zwei hintereinander her - in den meisten Fällen saßen in einem Auto junge Frauen, in dem anderem junge Männer. Spitzenreiter waren ein Renault Clio und ein Opel Corsa, besetzt mit jeweils zwei jungen Frauen, die innerhalb einer guten Stunde siebzehn Mal hin und her düsten, in der Hälfte der Fälle mit jeweils einem anderen Auto im Rückspiegel. Beobachter, die den Autoposern auffallen, werden mitunter dabei auch verbal bedroht.
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Wie die vergangenen sollen die kommenden Sperrungen dazu beitragen, das Verkehrsaufkommen zu reduzieren und den Coronaschutz im Hafenbereich zu verbessern. Die Stadt Gelsenkirchen bittet um erhöhte Aufmerksamkeit und Verständnis.