Gelsenkirchen. Drei „Schandflecken“ an der Ferdinand- und Robergstraße sollen verschwinden. Weitere 30 Schrottimmobilien in Gelsenkirchen sollen bald folgen.

Die Stadt Gelsenkirchen bereitet drei weitere verwahrloste Schrottimmobilien für den Abriss vor. Mit den Häusern an der Ferdinandstraße 14 sowie an der Robergstraße 10 und 12 “verschwinden gleich drei Schandflecken in Bismarck“, heißt es aus dem Rathaus. „Das wird das Wohnumfeld deutlich verbessern“, teilte Oberbürgermeisterin Karin Welge mit.

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Die Entkernung im Inneren der Häuser hat bereits begonnen, in Kürze sollen schwere Baumaschinen den Abriss vorantreiben. Die Gebäude waren verwahrlost, das Umfeld vermüllt. Und auch im Inneren wiesen sie nach Angaben der Stadt erhebliche bauliche Mängel wie Feuchtschäden und unbrauchbare Installationen auf.

Stadt Gelsenkirchen hat über 50 Schrottimmobilien gekauft

„Gelsenkirchen ist beim Kauf von Problemimmobilien seit vielen Jahren Vorreiter im Land NRW“, so OB Welge. In den vergangenen Jahren habe die Stadt über ihre Tochtergesellschaften bereits über 50 Schrottimmobilien aufgekauft und viele von ihnen abgerissen. „Wenn die Angebote mit schlechtem Standard vom Markt verschwinden, stabilisiert sich auch der Mietmarkt“.

Der Abriss der Problemimmobilien in Bismarck ist Teil von Welges Gesamtstrategie zur Bewältigung der Hausforderung durch die Zuwanderung aus Südost-Europa. Auch will die Stadt künftig Privatleute finanziell stärker unterstützen, die sich bereit erklären, Schrottimmobilien in ihrer Nachbarschaft zu kaufen, um das Wohnumfeld zu stabilisieren.

Stadt will mit Fördermitteln weitere 30 Häuser abreißen oder modernisieren

Die Stadt Gelsenkirchen schätzt die Zahl der nicht mehr benötigten Wohnungen inzwischen auf rund 9000. Rund zwei Drittel hiervon seien durch ihren Zustand oder ihre Lage auch dauerhaft nicht mehr seriös zu vermieten. Hierdurch wird der Mietwohnungsmarkt in einigen Teilen der Stadt so stark beeinträchtigt, dass sich die Hauseigentümer Instandhaltungen sparen und stattdessen an benachteiligte Menschen vermieten.

Bund und Land unterstützen die Maßnahmen mit 12 Millionen Euro im so genannten „Modellvorhaben für Problemimmobilien“. Weitere Fördermittel stehen in den einzelnen Stadtteilen über die Stadterneuerungs-Programme zur Verfügung. Für Schalke und die Bochumer Straße sind weitere rund zwei Millionen Euro bewilligt worden. Die Stadt Gelsenkirchen schätzt, dass mit den bewilligten Fördermitteln rund 30 Häuser abgerissen oder modernisiert werden können.