Gelsenkirchen. Die Zahl der Einbürgerungen in Gelsenkirchen ist trotz Corona stabil geblieben. Unter welchen Nationen die Staatsbürgerschaft oft beantragt wird.
Weil der Publikumsverkehr in der Einbürgerungsbehörde nur im Februar und März 2020 eingeschränkt war, erhielten in Gelsenkirchen im vergangenen Jahr fast genauso viele Menschen den deutschen Pass wie in den Jahren zuvor. Demnach wurden in Gelsenkirchen 315 Ausländer eingebürgert, für 430 Personen wurden Einbürgerungsanträge gestellt. Das teilte die Stadt auf Nachfrage mit.
2019 gab es in Nordrhein-Westfalen so viele erfolgreiche Anträge auf die deutsche Staatsbürgerschaft wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Auch in Gelsenkirchen gab es eine leichte Steigerung, hier erhielten im vorletzten Jahr 338 den deutschen Pass. Seit 2017 liegt die Zahl der eingebürgerten Personen zwischen 300 und 400.
Vor allem Menschen aus der Türkei erhalten die Staatsbürgerschaft
Mit Abstand am häufigsten haben Menschen aus der Türkei (84) den deutschen Pass in Gelsenkirchen beantragt. An zweiter Stelle befinden sich Mitbürger aus dem Irak (27), an dritter Stelle aus dem Libanon (24). Zudem haben 16 Menschen aus Marokko, 14 aus Bosnien und Herzegowina, 13 aus dem Kosovo, elf aus Polen und Serbien sowie jeweils zehn aus Griechenland, dem Iran und der Ukraine das Einbürgerungsverfahren durchlaufen.
In der Regel erhält man den Termin zur Beratung und zur persönlichen Antragsabgabe nach Angaben aus dem Rathaus innerhalb von zwei bis drei Wochen. In anderen Städten muss man weitaus länger warten. In Oberhausen etwa muss man sich sechs bis sieben Monate gedulden, um ein Erstgespräch zu bekommen.
Stadt Gelsenkirchen will „Einbürgerungsoffensive“ fortsetzen
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Die Gelsenkirchener Stadtverwaltung will die Zahl der Einbürgerungen in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Dafür sollen mittels Fördergeldern aus dem NRW-Programm „Kommunales Integrationsmanagement“ zwei weitere Dienstkräfte eingestellt werden.
Zudem will die Stadt nach eigenen Angaben ihre 2016 begonnene „Einbürgerungsoffensive“ fortsetzen und stärken. Durch diese werden in Gelsenkirchen lebende Ausländer über die Vorzüge und Möglichkeiten einer Einbürgerung informiert - sofern sie jedenfalls die zeitlichen Voraussetzungen und einen ausreichenden Aufenthaltstitel besitzen.