Gelsenkirchen-Buer. Das eigene Zuhause grüner zu gestalten hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch den Insekten. Sogar Wein lässt sich in Gelsenkirchen anbauen.

Mehr Grün an der Hausfassade und auf dem Balkon, das hilft der Umwelt, der Tierwelt und nicht zuletzt dem Menschen. Kleine Oasen können eine große Wirkung haben und sind ganz leicht zu realisieren, weiß Dr. Siegbert Panteleit, gelernter Gärtner und studierter Gartenarchitekt aus Gelsenkirchen-Buer.

Um die eigene Fassade ein bisschen grüner zu machen , kann man ganz unterschiedliche Kletterpflanzen setzen. Das geht sogar, so der Fachmann, in einem Kübel. Wer besonders schnell Erfolge erzielen will, sollte einen Knöterich auswählen. „Der bringt in kurzer Zeit Masse, ein schönes, frisches Grün“, sagt Panteleit, der selbst diese Pflanze bei Neubauten einsetzt, um noch im selben Jahr viel Grün am Bau zu haben. „Ich schicke den Knöterich als Pioniergewächs voraus und lasse in seinem Schutz Pflanzen wachsen, die mehr Zeit brauchen. Wenn die stark genug sind, nehme ich den Knöterich raus.“

Wein kann man auch in Gelsenkirchen anbauen

Eine Fassadenbegrünung kann aber noch mehr als ein Kleinklima schaffen und Lebensraum für viele Tiere sein: „Wenn man sich für Kletterrosen entscheidet, hat man die sinnlichen Elemente von Schönheit und Duft.“ Das sei passend zum Ruhrgebiet. Denn in den 1980er-Jahren habe es hier eine große Kampagne gegeben: „Unter dem Titel ,Rosen fürs Revier’ hat man überall dort, wo es möglich war, Rosensträucher und Kletterrosen gepflanzt. Es ist schade, dass das in Vergessenheit geraten ist.“

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Leckermäulchen können ihre Fassade oder auch eine Balkonecke mit einem echten Wein begrünen. „Durch den Klimawandel zieht die Weingrenze weiter nach Norden“, berichtet Panteleit. Mit dem Ergebnis, dass Weintrauben aus Gelsenkirchen lecker und süß sein können. „Da gibt es ganz viele unterschiedliche Sorten. Was ganz gut geht, ist der Blaue Burgunder.“

Gartenarbeit hilft gegen den Corona-Blues

Ob im Beet oder im Kübel, auf die Erde gelte es etwas zu achten , rät Panteleit. Weder der Torfanteil noch der Kompostanteil sollten zu hoch sein: „In der Regel bekommt man solche Pflanzerde nicht im Baumarkt, sondern in einer Gärtnerei oder im Gartenfachmarkt.“

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Für viele Gewächse ist jetzt, im Oktober, eine gute Pflanzzeit. Wer gleich loslegen will, dem sei gesagt, schöne Ergebnisse kann man auch mit wenig Geld erzielen. „Ein Strauß Blumen kostet rund 15 Euro und hält vielleicht eine Woche. Für das Geld bekomme ich auch eine Kletterpflanze.“ Gut für die Psyche sei das Gärtnern übrigens auch, gerade in diesen bewegten Zeiten. „Fürsorge und Verantwortung können Menschen jetzt helfen, ihnen Halt geben. Zu spüren, ich kann etwas tun, etwas bewegen.“

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