Essen/Gelsenkirchen. Zwei Männer aus Gelsenkirchen spezialisieren sich auf Einbrüche in Hotels. Vor Gericht geben sie das nun auch zu. Doch Fragen bleiben.

Sie kamen in der Nacht, brachen Türen und Tresore mit Schraubendrehern auf: Mit Geständnissen ist am Dienstag in Essen der Prozess um eine Serie von Hotel-Einbrüchen fortgesetzt worden.

Die beiden Hauptangeklagten – beide aus Gelsenkirchen – wollten auch gar nicht lange drumherum reden. Bis auf wenige Ausnahmen nickten sie die Vorwürfe nüchtern ab. „Wir haben dann noch ein Ding gemacht“, hieß es zum Beispiel. Auch von „Arbeit“ war die Rede, wenn nicht offen über die Taten gesprochen werden sollte.

Drei Einbrüche im Ambient-Hotel

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Im November 2018 waren die beiden 24-Jährigen gleich dreimal im „Ambient Hotel Zum Schwan“ in Buer eingestiegen. Beim letzten Einbruch hatten sie sogar einen Tresor mitgenommen. „Den haben wir rausgebrochen und in einen Gartenlaubsack gepackt“, sagte einer von ihnen den Richtern. Geöffnet habe man ihn anschließend auf einem nahen Schulhof. „Mit einem Schraubendreher?“, fragte die Richterin ungläubig. „Der Tresor war doch massiv.“ Die Antwort fiel eher trocken aus: „Das hat doch damit nichts zu tun.“ Geld sei damals allerdings nicht erbeutet worden. Der Tresor war angeblich leer.

Bei anderen Einbrüchen waren die Angeklagten da schon erfolgreicher. Mal nahmen sie die Portemonnaies der Kellner mit, mal Geldkassetten oder weitere Tresore. Ein Großteil des Geldes wurde nach ihren Angaben meist sofort in Kokain umgesetzt. Einer der beiden Hauptangeklagten hätte zur Tatzeit eigentlich im Gefängnis sitzen müssen. Zumindest nachts. Er war im sogenannten offenen Vollzug, durfte die Haftanstalt tagsüber verlassen. Das hat er ausgenutzt. Auf seiner wochenlangen Flucht hatte er nach eigenen Angaben ausgerechnet in Hotels übernachtet – bezahlt mit der Beute aus den Einbrüchen.

Fahrer „hatte keine Ahnung“

Unklar ist noch die Rolle der beiden anderen Angeklagten. Sie sollen bei einigen Taten als Fahrer fungiert haben, aber immer im Auto geblieben sein. Was sie wussten? „Einer hatte gar keine Ahnung“, so die Hauptangeklagten. Dem anderen sei aber wohl klar gewesen, dass da was Illegales lief. Was der auch gar nicht bestreiten will. „Von der Beute hat er allerdings nichts abbekommen“, sagte seine Verteidigerin Petra Brüchert-Pastor.

Auf die beiden Hauptangeklagten warten Gefängnisstrafen. Dass es so nicht weitergehen, wissen sie inzwischen selbst. „Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe“, sagte einer der beiden Gelsenkirchener. „So kann es nicht weitergehen.“ Er habe schließlich Familie. Der Prozess wird fortgesetzt.