Gelsenkirchen. . Vor zehn Jahren wurde das Nichtraucherschutzgesetz auf den Weg gebracht. Es hat die Kneipenlandschaft nachhaltig beeinflusst.
Zehn Jahre ist es her, dass in Nordrhein-Westfalen heftig über ein Rauchverbot in Kneipen diskutiert wurde. Mittlerweile ist das Nichtraucherschutzgesetz längst in Kraft - wer rauchen will, muss vor die Türe gehen. Basta. „Viele Gastronomen mussten wegen dieser Regelung aufgeben“, sagt Thomas Nikutta vom Gelsenkirchener Flashpub. Auch er habe Umsatzeinbußen von 20 Prozent gehabt, die er nie wieder kompensieren konnte.
Viele haben sich mit einem Trick „gerettet“
Auch interessant
„Viele hatten gehofft, dass dann vielleicht mehr Nichtraucher in die Gaststätten kommen, das ist aber nicht passiert“, sagt Nikutta. Bevor das Gesetz dann „ohne Wenn und Aber“ umgesetzt worden ist, haben sich viele noch mit dem Trick „gerettet“, dass sie Rauchervereine gegründet haben. Das wurde bald aber nicht mehr toleriert, weil es ja Räume für die Öffentlichkeit waren, wo sie geraucht haben und keine Vereinsräume.
Auch interessant
„Da mussten dann etliche Kneipen schließen“, sagt der Flashpub-Pächter. Vor allem die, die alteingesessene Kneipen-Konzepte hatten, hätten nicht überlebt. Das lieb gewordene Bierchen in der Hand, Zigarette im Mund und dann Karten spielen oder knobeln, war dann plötzlich nicht mehr machbar. „Ständig musste jemand, der unbedingt eine Zigarette brauchte, nach draußen gehen. Das war den meisten zu nervig, weil man auf diese Weise ja auch gar nicht vernünftig spielen kann“, sagt Nikutta.
Bei Verstößen sind für Raucher 50 Euro fällig
Auch interessant
Jetzt müsse man ständig irgendwelche Ideen haben, um die Leute in die Kneipe zu locken. Entweder Events oder Wettbewerbe, manchmal funktioniere das, ein anderes Mal nicht. Man sollte allerdings nicht gegen das strenge NRW-Gesetz verstoßen, denn die Stadt Gelsenkirchen geht da „sehr rigoros“ vor, wie die Pressestelle mitteilt.
Auch interessant
Rund 1000 Etablissements, die unter das Rauchverbot fallen, gibt es in Gelsenkirchen: auch Kioske, Shisha-Bars- Spielhallen. „30 Raucher mussten bisher je 50 Euro zahlen. 34 Betreiber zahlten beim 1. Mal 200, beim 2. Mal 400 und beim 3. Mal 800 Euro.