Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Sozialpfarrer sagt: Eine solch perfide Entscheidung eines Fabrikbesitzers soll nicht auch noch die Freude der Kinder trüben.

Weihnachten soll als Fest erlebbar sein – auch für die Wellpappe-Belegschaft und ihre Familien, betont Industrie- und Sozialpfarrer Dieter Heisig eingedenk der 96 betroffenen Mitarbeiter.

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„Sie sind ohne Vorwarnung von ihrer Arbeit ausgesperrt worden. Es drohte die Situation, ohne Geld in die nächsten Monate gehen zu müssen, weil der Firmeninhaber es so wollte. Bei diesem skandalösen Vorgehen konnten wir nicht tatenlos zusehen“, sagt Heisig. Der Ev. Kirchenkreis rief zur Spendenaktion auf. Die man aussetzte, als Insolvenzgeld zugesichert wurde. Aber: Barbara Oehmichen (Grüne) sammelte 585 Euro bei einer gewerkschaftlichen Jubilarfeier; eine weitere Spende wurde anonym bei der Mahnwache abgegeben.

Kindern ungetrübte Weihnachtsfreude bereiten

Mit diesen Geldern gestalten Heisig und Oehmichen am Freitag, 16. Dezember, 15 Uhr, im Ev. Gemeindehaus an der Grimmstraße1 eine Adventsfeier für die Wellpappe-Familien. Beim Singen und Erzählen sollen die Sorgen in den Hintergrund treten. Heisig: „Es ist nicht einzusehen, dass eine solche perfide Entscheidung eines Fabrikbesitzers auch noch die Weihnachtsfreude der Kinder trübt.“

Verdi stellt Strafanzeige gegen Dr. Palm

Neuigkeiten anderer Natur im Zusammenhang mit dem Wellpappe-Aus: Nach dem Betriebsrat hat nun auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) Strafanzeige wegen schuldhafter Herbeiführung einer Insolvenz gegen den Inhaber des Wellpappenwerks GE, Dr. Wolfgang Palm, gestellt.

Resolution bekundet Solidarität

Der Verdi-Landesvorstand hat das Verhalten des Aalener Unternehmens scharf verurteilt. Weder Betriebsrat noch Belegschaft seien vorab über die Schließungspläne informiert worden. „Wer, wie die Palm Gruppe, gesetzliche Reglungen des Betriebsverfassungsgesetzes vorsätzlich missachtet, glaubt offenbar, Betriebsräte und Beschäftigte für dumm verkaufen zu können“, heißt es in einer Resolution der Gewerkschaft an die Wellpappe-Belegschaft.