Gelsenkirchen. „5,5 Prozent mehr Tariflohn sind realitätsfern“, meinen die Metallarbeitgeber der Emscher-Lippe-Region und positionieren sich für die nächste Tarifrunde gegen die Forderungen der IG Metall.

Die Metallarbeitgeber der Emscher-Lippe-Region positionieren sich für die nächste Tarifrunde. Sie haben die IG Metall davor gewarnt, „die Unternehmen nicht Jahr für Jahr mit überzogenen Forderungen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu treiben“. Die heterogene Lage in den einzelnen Betrieben der exportorientierten Metall– und Elektroindustrie erfordere angesichts zunehmender Unsicherheiten auf vielen relevanten Märkten eine vernunftsbezogene Tarifpolitik, so Rechtsanwalt Michael Grütering, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Eisen- und Metallindustrie Emscher-Lippe. Das vorgelegte Forderungspaket sei alles andere als situationsgerecht. Grütering: „Die Gewerkschaft muss aufpassen, dass sie den Bogen nicht überspannt.“

Die Forderung nach Einkommensverbesserungen von 5,5 Prozent sei „realitätsfern“, ein allgemeiner Anspruch auf Altersteilzeit „nicht umsetzbar“ und die Einführung einer tarifvertraglich vereinbarten Bildungsteilzeit „nicht nachvollziehbar“. Er habe die Sorge, dass die Tarifrunde 2015 erneut mit zu vielen strittigen Themen überfrachtet werde. „Das macht eine vernünftige Lösung schwerer.“

Mitarbeiter verdienen im Schnitt 4180 Euro

Laut Grütering ist „die Höhe der Lohnforderung völlig unangemessen“. In der nordrhein-westfälischen Metall– und Elektroindustrie verdienten Mitarbeiter im Schnitt 4180 Euro, das Jahreseinkommen liege durchschnittlich über 50.000 Euro. „Das sind Weltklasse-Vergütungen, die die Unternehmen zunehmend schwer am Markt verdienen können“, so Grütering. Nochmals 5,5 Prozent mehr würde Firmen überfordern und Stellen kosten.