Gelsenkirchen. . Hintergrund des Warnstreiks ist ein Tarifkonflikt. Mit Trillerpfeifen und Rasseln machten die Arbeitnehmer von Thyssen Krupp Electrical Steel auf ihre Forderungen aufmerksam.

Am frühen Morgen traten Mitarbeiter von ThyssenKrupp Electrical Steel (TKES) in Warnstreik. An der Kurt-Schumacher-Straße 95 legten rund 150 Arbeitnehmer für eine Stunde ihre Arbeit nieder. Die Werktore blieben geschlossen, Lkw-Fahrer, die Fertigungsteile abholen wollten, mussten sich in Geduld üben. Im Werk hielt eine Notbelegschaft den Betrieb aufrecht.

Hintergrund des Warnstreiks ist ein Tarifkonflikt. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Nordwestdeutschen Stahlindustrie unter anderem eine Lohnerhöhung von fünf Prozent, eine sichere Altersteilzeit, die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten und faire Werkverträge.

Mit Trillerpfeifen und Rasseln machten die Arbeitnehmer auf ihre Forderungen aufmerksam. Die Arbeitgeber hätten auch in der dritten Tarifverhandlung am 30. Juni kein Angebot unterbreitet, begründete Robert Sadowsky (IG Metall) die Arbeitsniederlegung. „Seit dem 21. Mai kennen die Arbeitgeber unsere Forderungen. Wertschätzung der Menschen und ihrer Arbeit sieht anders aus.“

Auftragslage zieht an

Auch wenn die Stahlindustrie nicht auf Rosen gebettet sei, gehe es bei TKES aufwärts. „Die Auftragslage zieht an, die Auslastung und die Preise werden besser.“ Die Forderungen der Arbeitnehmer kosteten das Unternehmen „nichts“. TKES GE (600 Mitarbeiter) produziert hochwertige Elektrobänder für Transformatoren. „Es gibt doch gar keine richtigen Lohnerhöhungen mehr“, wettert einer der Streikenden. „Die Politiker machen es uns vor; die wollen sogar, dass ihre Diäten automatisch steigen.“

Gut organisiert und streikwillig sind die Metaller. 98 Prozent der TKES-Mitarbeiter sind in der Gewerkschaft, damit sei der Gelsenkirchener Betrieb einer der bestorganisiertesten, so Sadowsky. Das wird im Streikablauf deutlich. Um sieben Uhr ist Schicht und die Arbeitnehmer beginnen ihre Schicht.

Am Montag, 7. Juli, werden im Hotel Maritim in Gelsenkirchen die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Gibt es dann wieder kein Angebot, wollen die IG-Metaller „wiederkommen“. „Dann fahren wir Öfen und Aggregate runter.“