Gelsenkirchen. . Der Kunstverein Gelsenkirchen präsentiert die Ausstellung „Farbwechsel“ in der Alten Villa des Kunstmuseums. Gezeigt werden Arbeiten von sechs Künstlern aus ganz Deutschland. Den Besucher erwartet eine experimentelle Exposition mit einem Spiel aus Licht, Farbe, Bewegung und der eigenen Wahrnehmung.

Auf den Überraschungsmoment kommt es an. Das Phänomen Farbe als Erlebnis im Raum soll den Besucher erreichen. Sechs Künstler aus ganz Deutschland zeigen in der Ausstellung „Farbwechsel“, die in der Reihe „Malerei und Objekt“ des Kunstvereins Gelsenkirchen in der Alten Villa des Kunstmuseums läuft, zeitgenössische Kunst.

Den Besucher erwartet eine experimentelle Gestaltung mit einem Spiel aus Licht, Farbe, Dynamik und dem Erlebnis im Raum. „Die Malerei befindet sich im Wandel, das traditionelle Tafelbild dient nicht mehr als Träger. Der Besucher soll nicht nur betrachten und innehalten, sondern seinen eigenen Standpunkt im Objekt finden“, erklärt Ulrich Daduna, erster Vorsitzender des Kunstvereins Gelsenkirchen.

"Kunst macht, was sie will"

Obwohl die Statements der Künstler in den Räumen sehr unterschiedlich sind, sind die Übergänge fließend. Als Bindeglied zwischen den Ausstellungsräumen fungieren die Gerüstarbeiten des Künstlers Christoph Dahlhausen. In seiner Installation „Stabilizing Light“ etwa findet sich der Besucher in einem geordneten Chaos aus Baugerüststangen, Leuchtstoffröhren, Kupplungen und Kabeln wieder.

Das Besondere: „Es gibt keine greifbaren Dopplungen. Die Leuchtstoffröhren sind unterschiedlich angeordnet, eine vertikal, eine horizontal, es gibt ein reduziertes Kreuzgeflecht. Nur eine Dopplung ist für den aufmerksamen Besucher zu erkennen. Es gibt eine Spiegelung im Fenster“, so Dahlhausen. Der gebürtig aus Bonn stammende Künstler fügt hinzu: „Letztlich zeigt sich die Afunktionalität von Kunst. Kunst macht, was sie will, wie Licht auch. Gerade das macht die Kunst auch so spannend.“

Man betrachtet den Raum als Ganzes

Der Künstler Jan Scharrelmann setzt mit Malerei und Skulpturen andere Akzente in seinen Werken. „Das Material ist sehr körperlich. Bei der Herstellung wird Energie aus exothermen Reaktionen frei und die finden auch in der Farbe einen Ausdruck. In den Werken liegt etwas feuriges, erruptives. Diese Dynamik wird festgehalten“, betont Scharrelmann.

Tiefe und Reflexion findet man bei Frank Piasta. Spiegelscherben auf dem Boden lassen den Raum für den Besucher in ganz neuen Dimensionen erscheinen. Roman Lang ist ein Vertreter der konstruktiven Kunst und bindet klare geometrische Formen in seine Werke ein. Mit Formen und Spiegelbildern arbeitet Regine Schumann in der Ausstellung.

Zum wahren Farberlebnis in Wechselwirkung mit dem Hausbau kommt es im Dachgeschoss, im Lavendelraum der Künstlerin Elisabeth Sonneck. „In dieser Ausstellung erlebt man nicht ein einzelnes Werk, sondern den ganzen Raum. Die Wahrnehmung der Besucher ist gefragt“, kündigt Museumsleiterin Leane Schäfer an.