Gelsenkirchen. Unter dem Titel „Meine Suppe ess’ ich nicht“ berät Diplom-Oecotrophologin Wibke Ebelt verunsicherte und besorgte Eltern zum Thema Ernährung bei Kindern. Neben Tipps und Aneboten wird vor allem auch mit Vorurteilen aufgeräumt.

Die Ernährung ihrer Kinder bereitet vielen Eltern nicht nur Magenschmerzen, sondern auch Kopfzerbrechen. „Mache ich alles richtig?“ ist nur eine von vielen Fragen, die auf der elterlichen Seele brennt. Aus diesem Grund lädt Diplom-Oecotrophologin Wibke Ebelt von Gelsensport zu einer Elternveranstaltung ins Familienbüro ein. Unter dem Titel „Meine Suppe ess’ ich nicht“ können sich Eltern von ein- bis siebenjährigen Kindern über Ernährungsfragen mit der Expertin austauschen.

„Kinder sind ansolute Bauchmenschen“

Doch was genau ist es, das die Ernährung bei Kindern mitunter so schwierig macht? „Kinder sind, was das Essen angeht, absolute Bauchmenschen. Wir Erwachsenen essen eher mit dem Kopf; überlegen uns, was gesund ist, was uns gut tut und essen nicht ausschließlich das, was uns gut schmeckt“, weiß Ebelt. Und wo Rationalität auf Intuition prallt, kommt es nun einmal zu Konflikten.

Die Sozialisierung spielt in diesem Fall eine große Rolle: „Eltern müssen ihr eigenes Essverhalten und Einstellung gegenüber der Nahrung ihrer Kinder genau überprüfen. Wenn ich einem Kind ein Eis oder eine Cola hinhalte und sage ‘Mhm, lecker!’, dasselbe aber nicht bei einer Gemüsebrühe mache, dann ist die negative Einstellung vorprogrammiert“, erklärt die Oecotrophologin. Wichtig sei es vor allen Dingen, keinen Druck bei den Kindern oder sich selbst auszuüben, wenn es um gesunde Ernährung geht.

7,7 Prozent der Gelsenkirchener Erstklässler sind übergewichtig

Weiterhin ein wichtiges Thema bleibt auch das Übergewicht im Kindesalter. „Das kann sich zu einem Teufelskreis entwickeln. Diese Kinder leiden psychisch und auch physisch unter ihrem Körper“, betont Ebelt. So würden sich übergewichtige oder gar adipöse Kinder aufgrund von Motorikschwächen erst gar nicht in einen Sportverein trauen.

Die zunehmenden Allergien und Intoleranzen bei Kindern werden von vielen misstrauisch als Laune abgetan: „Das ist ein sehr realer Faktor in der Ernährung von Kindern und sollte nicht unterschätzt werden. Heutzutage können Hausärzte auf viel bessere Diagnostik-Methoden zurückgreifen und so Intoleranzen feststellen, die früher einfach als Reizdarmsyndrom abgetan wurden“, erklärt Ebelt.

Infoveranstaltung für Eltern

Die Veranstaltung “Meine Suppe ess’ ich nicht“ am Montag, 1. Dezember, 15 bis 17 Uhr, ist eine von mehreren Bausteinen in der Präventionskette „Gelsenkirchen bewegt seine Kinder“, an der sich Gelsensport beteiligt. Aus organisatorischen Gründen wird um eine vorherige Anmeldung zur Veranstaltung direkt im Familienbüro, Ebertstraße 20, oder unter Tel 0209/1696900 gebeten. Der Eintritt ist kostenlos.