Gelsenkirchen. Beim ersten WAZ-Medizinforum der neuen Saison im Marienhospital in Gelsenkirchen Ückendorf geht es um den Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit – im positiven wie im negativen Sinne. Themen werden Krebs, Gewichtsprobleme, Lebensmittelallergien, Fettsucht und Diabetes sein.

Ernährung und Gesundheit – dass es zwischen beidem einen Zusammenhang gibt, ist unstrittig. Wie stark und in welcher Form die Ernährung aber die Gesundheit von Menschen beeinflussen kann – im positiven wie im negativen Sinn – das ist Thema beim WAZ-Medizinforum mit dem Marienhospital Ückendorf am Mittwoch, 22. Oktober, ab 18 Uhr.

Dabei wird das Thema von vielen verschiedenen Seiten beleuchet. Den Auftakt macht die Ernährungsberaterin Regina Knjisa, die den Gästen erklärt „Ausgewogene Ernährung – was ist das?“.

Chefarzt Dr. Jürgen Schirp widmet sich im zweiten Vortrag des Abends dann der idealen Ernährung für Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Thema seines Vortrags sind aber auch Nahrungsmittel bzw. Ernährungsformen, die Erkrankungen wie Darm- oder Brustkrebs fördern. Bei Menschen, die viel rotes Fleisch essen, wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem häufigen Konsum und Darmkrebs in Studien nachgewiesen.

Prof. Wilhelm Nolte, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie, hat seinen Vortrag „Wenn Ernährung krank macht“ überschrieben. Er befasst sich in dem Rahmen sowohl mit gesundheitlichen Probleme, die durch Übergewicht hervorgerufen bzw. befördert werden, als auch mit solchen, die durch Untergewicht verursacht werden können. Auch Ursachen für Über- oder Untergewicht jenseits der Ernährungsgewohnheiten – mangelnde Bewegung, Hormone, Organ-Erkrankungen – werden dabei zur Sprache kommen. Drittes Thema seines Vortrags werden Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten sein.

Allergien gegen Gluten („das Chamäleon unter den Allergien“) seien verbreiteter als vermutet, erklärt Nolte. Die Symptome seien zu unterschiedlich, würden daher oft übersehen oder fehlinterpretiert. Knochenschwund, Eisenmangel, Gelenkschmerzen – all das kann mit einer Glutenallergie zusammenhängen – muss es aber nicht. Bei den Unverträglichkeiten rückt Nolte den Milchzucker (Lactose) in den Mittelpunkt.

„Endobarrier“ als Unterstützungsmöglichkeit beim Abnehmen für Fettsüchtige

Im letzten Vortrag des Abends widmet sich Dr. Frank Dederichs, der Leitende Oberarzt der Klinik für Innere Medizin, der Adipositas, also der krankhaften Fettsucht und dem in der Folge oft erworbenen Diabetes Typ 2. Er erläutert den Zusammenhang zwischen Fettsucht und Diabetes, nennt Möglichkeiten zur effektiven Gewichtsabnahme, vor allem aber aktuell mögliche Therapieformen.

Spezielles Augenmerk wird er auf die Endobarrier-Methode richten, die im Marienhospital als zertifiziertem Diabeteszentrum angeboten wird. Dabei handelt es sich um ein nichtoperatives Verfahren, bei dem eine Art Schlauch durch den Mund bis in den Darm geschoben wird. Dort bleibt er bis zu einem Jahr und soll u.a. eine Hormonbildung anregen, die die Gewichtsabnahme erleichtern kann. Sie kommt allerdings nur in Frage, wenn Diäten und Bewegungstrainings keinen Erfolg gezeigt haben.

Anmeldung für das Medizinforum ab sofort möglich

Das Medizinforum zum Thema Gesundheit findet am Mittwoch, 22. Oktober, ab 18 Uhr im Seminarraum des Kirchlichen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe im Revier, Virchowstraße 118, am Marienhospital in Ückendorf statt.

Wie immer gibt es zwischen bzw. nach den Vorträgen für Besucher die Möglichkeit, den Experten individuelle Fragen zu stellen. Dies ist in der großen Runde möglich, aber auch am Ende der Veranstaltung, quasi unter vier Augen. Nach dem offiziellen Part gibt es auch einen kleinen – selbstverständlich gesunden und ausgewogenen – Imbiss. Die Teilnahme ist für WAZ-Leser wie immer kostenlos, um eine verbindliche Anmeldung wird jedoch gebeten und zwar unter Telefon 0800 60 60 710 (kostenlos aus allen Netzen).