Gelsenkirchen. . Im Rahmen der Reihe „Klangkosmos NRW“ gastierte jetzt in der Bleckkirche die Rumänin Oana Catalina Chitu. Die Sängerin überzeugte ihr Publikum schnell von der Vielfalt, Schönheit und Leidenschaft der Musik ihrer Heimat : und von ihrem Können.

Stolze Haltung, ein weich fließendes Kleid aus Spitzen und ein strenger Chignon mit Blumen im Haar – die Rumänin Oana Catalina Chitu präsentiert am Freitagabend in der Reihe „Klangkosmos-NRW“ in der Bleckkirche Musik ihrer Heimat und tritt dabei auf wie eine Mischung aus katalanischer Flamenco-Tänzerin und Diva der 1930er Jahre.

Das schöne Bild trifft den Nerv der von ihr gesungenen Lieder – die rumänischen Klänge sind ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, eine Verbindung von West- und Osteuropa, eine Komposition aus Volksweise und Kunstlied.

Südamerikanische Rhythmen

Da ist zunächst der Tango: Die südamerikanischen Rhythmen erzählen von den Tagen, als Bukarest das Paris des Ostens war. Melancholisch erklingt das Akkordeon von Dejan Jovanovic und Chitus klare Stimme ertönt dazu mit einem betörenden Timbre vergangener Zeiten. „Diese Musik war unter Ceausescu verboten“, erklärt die seit zwanzig Jahren in Berlin lebende Künstlerin.

Sämtliche Liedtexte übersetzt sie. Die Stimmungen drückt auch die Musik aus. Da ist Trauer und Leere beim „Tango über den einsamen Mann“, Anklage im „Tango der Lüge“. Ebenfalls nicht erwünscht vom damaligen Regime war die Sängerin Maria Tanase. „Sie war die Edith Piaf Rumäniens, doch das passte nicht in das kommunistische Weltbild.“

Ein Feuerwerk an slawischen Tänzen

Die in Volksweisen verwurzelten Chansons Tanases entführen weit nach Osten, arabische Modulationen schleichen sich ein, das Akkordeon entfacht ein Feuerwerk an slawischen Tänzen. Über allem die Stimme von Chitu, die selbst ein bisschen wie die große Piaf klingt. Das Publikum ist mitgerissen von der Leidenschaft, belohnt die Künstler mit einem langen Applaus.