Gelsenkirchen.. Die chilenische Sängerin Pacuala Ilabaca und ihre Band Fauna begeistern in der Bleckkirche in Gelsenkirchen.Manches klang bekannt aus Zeiten, als die Liedermacher ihrer Heimat sich gegen eine harte Diktatur zu Wehr setzten.
Von ihrem Stimmvolumen her müsste Pascuala Ilabaca zwei Zentner auf die Waage bringen, mindestens. Nur figürlich ist die Künstlerin ein Leichtgewicht. In der Bleckkirche bewies die Chilenin eine gesangliche Bandbreite, die man von einer guten Operndiva erwarten würde.
Manches klang bekannt aus Zeiten, als die Liedermacher ihrer Heimat sich gegen eine harte Diktatur zu Wehr setzten. Mit anderen Elementen wie Jazz und asiatischen Klängen (Pascuala Ilabaca wurde in Indien geboren und hat dort ein Jahr lang studiert) angereichert, ist ihre Musik einzigartig. Weltmusik im besten Sinne, die von ihrer Band, bestehend aus handverlesenen, exzellenten Musikern, die Zuhörer regelrecht mitriss. Die Sängerin, Komponistin und Akkordeonspielerin wurde von der Formation Fauna begleitet. Für Juan Nunez an der Gitarre, Jamie Frez am Schlagzeug, Christian Chiang (Bass, Flöten) und Miguel Razzouk, dem Meister an Saxofon und Klarinette, gab es verdienten Beifall. Überhaupt: Wenn Applaus das Brot der Künstler ist, bekamen Pascuala Ilabaca y Fauna eine ganze Brotfabrik.
Vier Konzerte gibt es in der Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ in der Bleckkirche, das am Karfreitag war das zweite. Pfarrer Thomas Schöps war dabei hart gefordert. Die Zuschauer standen Schlange, eine halbe Stunde verzögerte sich der „Anpfiff“ des musikalischen Ausnahmespiels, bis alle Platz gefunden hatten. „Ihr macht mich verrückt“, eröffnete er schließlich das Konzert. „So großen Andrang hatten wir zuletzt 1996, nach der großen Renovierung.“ Und es habe einen Anruf gegeben: „Eine Redakteurin der Aktuellen Stunde im WDR wollte wissen, ob wir uns tatsächlich trauen, dieses Konzert an Karfreitag in der Kirche durchzuführen. Ja, ich habe dazu den Mut.“ Auch dafür gab es Beifall. Pascuala Ilabaca macht ja keine belanglose Unterhaltungsmusik.