Gelsenkirchen. Einstimmig wurde am Wochenende die neue Führungsspitze des Verdi-Bezirks Emscher-Lippe-Süd gewählt: Thomas Czaykowski (48) übernimmt als Nachfolger von Wolfgang Gottschaklk (61) den Vorsitz. Seine Stellvertreterin ist Nadine Garba, 34-jährige Personalrätin der Stadt Gelsenkirchen.
Der Verdi Bezirk Emscher-Lippe-Süd hat gewählt. 88 Vertreter der dreizehn Fachbereiche waren am Samstag eingeladen, an der Urne Vorsitzenden und Vorstand für die nächsten vier Jahre zu bestimmen, 67 waren erschienen. Eines stand vorher fest: Es würde einen Wechsel an der Spitze geben. Der scheidende Vorsitzende Wolfgang Gottschalk trat nicht mehr an. Der Personalratsvorsitzende der Sparkasse Gelsenkirchen ist beruflich in den Vorruhestand gegangen.
„Ich denke, es ist sinnvoller, der Bezirk wird von einem aktiven Gewerkschafter geführt und nicht von einem Rentner“, scherzte der 61-jährige, der 15 Jahre das Amt inne hatte. Die Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt aus Düsseldorf gab einen Rückblick auf Verdi-Erfolge der vergangenen vier Jahre. Landespersonalvertretungsgesetz, Abschaffung der Studiengebühren, Tariftreuegesetz. Aufgaben für die Zukunft wurden umrissen, vor allem ein nachhaltiges Engagement zur Verbesserung der kommunalen Haushaltslagen und ein Einsatz für gerechtere Steuerpolitik.
Rückzug aus der Fläche verhindern
Gottschalk selbst monierte in Richtung eigene Reihen „es darf keinen Rückzug aus der Fläche geben“ und „keine Gewerkschaft, die nur am Telefon und per Internet zu erreichen ist“. 17 000 Mitglieder zählt der Bezirk Emscher-Lippe-Süd, die Zahlen sind rückläufig. „Perspektive 2015 – Baustelle NRW“ heißt das Schlagwort des eingeläuteten Veränderungsprozesses. Es gilt haupt-und ehrenamtliche Arbeit besser zu koordinieren, wieder näher am Mitglied zu sein. Einziger Kandidat für den Posten des Vorsitzenden des Bezirks Emscher-Lippe-Süd war Thomas Czaykowski. Der 48-jährige aus Buer („Nähe Bergwerk Hugo, bitte“), Gewerkschafter seit Beginn seiner Berufsausbildung, ist Gottschalks Nachfolger als Personalratschef der Sparkasse Gelsenkirchen und wurde einstimmig auch zu seinem Nachfolger als Verdi-Spitze des Bezirks gewählt.
„Es ist eine große Herausforderung, den Umstrukturierungsprozess in den nächsten Jahren zu begleiten, aber ich freue mich darauf“, sagte Czaykowski. Der scheidende Vorsitzende hingegen war sichtlich zufrieden, dass es Kontinuität in der Bezirksarbeit geben wird. „Ich habe jetzt zwei Jahre lang mit Czaykowski für die Übergabe des Personalrates der Sparkasse zusammengearbeitet und weiß, wir sind auf einer Wellenlänge. Der Verdi-Bezirk wird weiter das streitbare gallische Dorf bleiben.“