Gelsenkirchen.

Lust auf einen entspannenden Abend am Meeresstrand, zumindest in Gedanken? Kein Problem, die Neue Philharmonie Westfalen lädt ein zu einem musikalischen Ausflug an die wogende See.

„Seaside No. 1“ titelt Generalmusikdirektor Rasmus Baumann das 3. Konzert der Saison, das am Montag, 10. November, um 19.30 Uhr im Musiktheater im Revier erklingt.

Da der Chef am Pult Konzertkonzepte schätzt, die dem Zuhörer einen sinnstiftenden roten Faden durchs musikalische Geschehen an die Hand geben, widmet sich das Orchester diesmal konsequent Kompositionen rund um den Sehnsuchtsort Meer. Und zwar außergewöhnlichen Werken aus Großbritannien, die nur mit großem personellen Aufwand zu stemmen sind und nicht zuletzt deshalb eine echte Attraktion versprechen.

Im ersten Teil erklingen Edward Elgars (1857-1934) „Sea Pictures op. 37“, fünf poetisch wogende Lieder für Orchester und Mezzosopran. Die Gastpartie übernimmt Silvia Hablovetz. Im zweiten Teil steht Ralph Vaughan Williams „A Sea Symphony“ auf dem Programm, ein rund 80-minütiges Werk für Orchester, Chor, Sopran (Yamina Maamar) und Bariton (Thomas Berau).

Vaughans üppig besetzte Sinfonie, die Anleihen bei Elgar und Ravel nimmt, verlangt einen riesigen Chor. So werden im MiR gleich vier Chöre mit weit über 200 Sängern auf der Bühne stehen: der Städt. Musikverein Gelsenkirchen, der Städt. Chor Recklinghausen, der Oratorienchor der Stadt Kamen und der Chor der Konzertgesellschaft Schwerte. Allesamt Gemeinschaften aus den drei Trägerstädten des Orchesters. Rasmus Baumann gilt diese Zusammenarbeit als „Musterbeispiel für überregionale Kooperation“. Oft eingefordert, aber: „Wir zeigen, es funktioniert.“

Die beiden Werke, fast zeitgleich entstanden, unterscheiden sich musikalisch dennoch sehr, poetisch Elgar, von Mahlerscher Opulenz und Moderne Williams. Von beiden Werken sagt der Dirigent: „Sie sind unfassbar schön, ich kann davon gar nicht genug bekommen.“ Wer’s überprüfen will: Restkarten gibt’s mit Glück noch an der Theaterkasse.

Wiederholt wird das Konzert am Dienstag, 11. November, im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen.