Gelsenkirchen. Der Kölner Dirigent und Musikforscher Christoph Spering gilt als ein Spezialist für „Historische Aufführungspraxis“. Seit Seit Mitte Oktober probt er mit der Neuen Philharmonie Westfalen am Musiktheater im Revier das Oratorium „Belsazar“ von Georg Friedrich Händel.

Er gilt als ein Spezialist für „Historische Aufführungspraxis“: Der Kölner Dirigent und Musikforscher Christoph Spering. Seit Mitte Oktober probt er mit der Neuen Philharmonie Westfalen am Musiktheater im Revier das Oratorium „Belsazar“ von Georg Friedrich Händel. Die Premiere am kommenden Samstag, 8. November, steht unter seiner musikalischen Leitung.

Dass das Orchester sich dabei auf Neuland vorwagt, ist für Spering kein Hindernis: „Man merkt, wie neugierig und aufgeschlossen die Musiker diesem barocken Werk begegnet. Das macht richtig Spaß hier, wir haben eine wunderbare Arbeitsatmosphäre“, sagt der Dirigent, der seit fast 30 Jahren den selbst gegründeten Chorus Musicus Köln und das Neue Orchester leitet. Dort wird ausschließlich auf historischen Instrumenten gespielt, um ganz nah dran zu sein am Originalklang der Barockzeit.

Zum Einsatz kommen normale Instrumente

In Gelsenkirchen hingegen kommen die ganz normalen Instrumente zum Einsatz. „Man sollte nicht zu viel Geheimnis um die historische Aufführungspraxis machen“, erklärt Christoph Spering. „Wie die Musik früher geklungen hat, können wir ohnehin nicht Eins-zu-Eins nachempfinden. Denn damals hatte das Leben einen ganz anderen Rhythmus. Es gab ja noch keine Autos und Straßenbahnen. Die heutige Zeit ist schnelllebiger, es gibt ganz andere Grundgeräusche. Deshalb klingt Musik heute einfach auch ganz anders.“

Trotzdem hätten die barocken Werke auch heute nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt, sagt der Experte: „Die Barockmusik ist sehr viel näher dran an der heutigen Pop- und Rockmusik, weil sie durch den Einsatz des Cembalos sehr perkussiv geprägt ist und sich sehr schnell erschließt. Belsazar ist übrigens ‚Händel at it’s best’“, sagt er dann. „Die Inszenierung ist logistisch sehr aufwändig, weil ein großer Chor gebraucht wird, der drei verschiedene Völker darstellt und sich immer wieder umziehen muss.Das ganze Werk ist außerordentlich spannend. Ach, Sie müssen das einfach selbst erleben…“

Info: Premiere am Samstag, 8. November, um 19.30 Uhr. Karten und Details unter Telefon 0209 40 97 200.