Gelsenkirchen-Buer.

Die Mitteilung des Chemie-Unternehmens am Ende der vergangenen Woche über in Europa geplante Betriebsschließungen und Stellenabbau enthielt kaum mehr als Allgemeinplätze. Jetzt reden die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Klartext. Ihren Angaben zu Folge werden im Laufe des Jahres bis zu 60 Mitarbeiter in Scholven ihre Jobs verlieren.

Belegschaft nicht unvorbereitet getroffen

Sven Schnigge, bei der IGBCE für Sabic zuständiger Betriebsbetreuer, und Betriebsratsvorsitzender Matthias Scheer stehen im engen Kontakt, um die jetzt anstehenden Gespräche und Verhandlungen mit der Unternehmensführung vorzubereiten.

Schnigge: „Im Gegensatz zur Darstellung von Sabic hat es bislang noch keine Verhandlungen mit dem Betriebsrat gegeben. Wir sind sehr gespannt darauf, wie der Arbeitgeber uns offiziell informieren wird.“ Die Nachricht vom bevorstehenden Arbeitsplatzabbau habe die Belegschaft nicht unvorbereitet getroffen.

Überrascht habe die Größenordnung

Schnigge: „Immer wenn Zukunftsprojekte vorgestellt werden, ist doch klar, dass es dabei nur um Stellenabbau geht.“ Überrascht habe allerdings die Größenordnung. 50 bis 60 Arbeitsplätze stehen nach Schnigges Darstellung bei Sabic zur Disposition. Dieser Umfang sei aufgrund der wirtschaftlichen Zahlen des Unternehmens „nicht notwendig und nicht realistisch“. Werde der Arbeitsplatzabbau so umgesetzt wie angekündigt, komme es zu einer Überlastung der verbleibenden rund 360 Mitarbeiter.

In den nächsten Tagen müsse es darum gehen, dass der Betriebsrat „eine eigene Linie“ finde. Auf jeden Fall wollen die Arbeitnehmer-Vertreter für einen Sozialplan und die sozialverträgliche Begleitung des Stellenabbaus kämpfen.