Gelsenkirchen-Buer. Um das Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten wird wieder gestritten. Anlass gibt das Lokalverbot, das einige Wirte in Buer den Mitgliedern der Grünen erteilt haben. Grund war die Verschärfung des Nichtraucherschutzes.
Die Diskussion um das Lokalverbot, das einige buersche Wirte den Mitgliedern der Grünen wegen der Verschärfung des Rauchverbotes ausgesprochen haben, schlägt hohe Wellen. Allein bis zum Dienstagabend gingen auf WAZ.de knapp 100 Reaktionen auf die Berichterstattung ein. Die Aktion, die Markttreff-Wirt Georg Dorberth mit Aushängen im Schaufenster seiner Gaststätte angezettelt hat, wird auch von Rosis Marientor unterstützt. Verständnis äußert der örtliche Hotel- und Gaststättenverband. Doch nicht alle Wirte in Buer sind dieser Meinung.
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Über das strikte Rauchverbot ohne Ausnahmen, wie es der grünen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens vorschwebt, hat sich Rainer Nothoff, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Gelsenkirchen, „maßlos geärgert“. Er hofft, dass es für die Eckkneipe, in der keine Speisen zubereitet werden, eine Ausnahmeregelung geben werde.
Rosis Marientor sei ein typisches Beispiel: „Da haben Raucher spätestens ab 22 Uhr die Lufthoheit.“ Er hat „Verständnis für meine Gastronomen“, die Umsatzeinbußen bis zu 30 Prozent zu beklagen hätten. Und er ärgert sich über Politiker, die den Nichtraucherschutz durchsetzen wollen, gleichzeitig aber im Landtag Raucherräume einrichteten.
Eckkneipe stirbt nicht wegen Rauchverbot aus
Fliegenpils-Wirt (und Nichtraucher) Peter Wendt, von Dorberth als Unterstützer genannt, beteiligt sich nicht am Lokalverbot: „Die Aktion ist zu spektakulär - und zu armselig.“ Die Eckkneipe sterbe nicht wegen des Nichtraucherschutzes aus, sondern weil Gäste zunehmend andere Interessen und Erwartungen hätten.
Im Fliegenpils werde die Trennung - unten für Nichtraucher, oben für Raucher, an Wochenenden und Schalke-Spielen Rauchmöglichkeit ohne Einschränkungen - seit Jahren akzeptiert. Sollte es zur Verschärfung kommen, stehe Rauchern der Wintergarten und der Platz vor der Tür zur Verfügung. Wendt: „Da sind schon nette Bekanntschaften geschlossen worden.“
Vom Rauchverbot, so Wendt, „geht die Welt nicht unter“. Bikini-Wirt (und FDP-Ratsherr) Christoph Klug hat’s klar geregelt: „Bei uns darf erst geraucht werden, wenn die Küche schließt, so gegen 23 Uhr.“ Problematischer seien vielmehr Klagen aus Richtung Seniorenwohnanlage wegen des Gaststättenbetriebs am Abend.