Bottrop..

Ein „Nein“ zum strikten Rauchverbot in der Eckkneipe kommt jetzt von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in Bottrop. Sie lehnt es ab, den Bürgern ein Rauchverbot in Kneipen und bei Volksfesten per Gesetz zu verordnen. Das sei „zu starker Tobak“.

Die NGG reagiert damit auf die Pläne der Landesregierung. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) schieße mit ihren Absichten weit übers Ziel hinaus. „Sie setzt die Kneipenlandschaft in Bottrop und damit auch ein Stück Kultur aufs Spiel. Zur Eckkneipe gehören das Bier und die Frikadelle genauso wie die Zigarette“, sagt Yvonne Sachtje. Die Geschäftsführerin der zuständigen NGG Gelsenkirchen-Herten befürchtet ein „Kneipensterben“ in Bottrop. Dadurch seien auch Arbeitsplätze in den nordrhein-westfälischen Brauereien, in der Tabakindustrie und der Getränkewirtschaft gefährdet.

Es sei ohne Zweifel wichtig, so Sachtje, etwas für den Nichtraucherschutz zu tun. Dazu gehöre auch der Arbeitsschutz für die Beschäftigten. „In der Kneipe steht aber meistens der Wirt selbst am Zapfhahn. Und für ihn gehört der Griff zur Zigarette nun einmal zur Selbstverständlichkeit bei der Arbeit“, sagt die NGG-Geschäftsführerin. Bislang habe es bei der NGG von Beschäftigten, die zu Thekenmannschaften gehören, kaum Klagen gegeben.

Die NGG spricht sich dafür aus, Gästen die Wahlfreiheit zu lassen: „Bottrop hat schon jetzt ein breites gastronomisches Angebot für Nichtraucher. Schließlich wird auch kein Vegetarier genötigt, ins Steakhouse zu gehen“, sagt Yvonne Sachtje. In Sachen Nichtrauchen plädiert die NGG grundsätzlich für Toleranz: „Dass in einem Speiselokal nicht geraucht werden darf, ist in Ordnung. Bei einem generellen Rauchverbot muss allerdings berücksichtigt werden, dass viele Wirte bereits kräftig in Raucherbereiche investiert haben. Mit fünfstelligen Summen haben sie dafür gesorgt, dass Raucher ihre Zigarette ohne Belästigung der nichtrauchenden Gäste genießen können.“