Gelsenkirchen-Buer. . Beim Wahlpflichtfach „Darstellen und Gestalten“ an der Gesamtschule Gelsenkirchen-Horst werden die Lehrer vom Consol-Theaters unterstützt. In dem bisher namenlosen Stück spielen die 37 Schüler alle die Hauptrolle. Premiere ist am 17. April.

„Eins, zwei, drei, vier... und weg!“ Auf Kommando lösen sich vier Mädchen aus der Erstarrung und beginnen zu tanzen. Ein weiteres Kommando, und die Szene gefriert zur Bewegungslosigkeit. Das tanzende Quartett gehört zu 37 Schülerinnen und Schülern der siebten Jahrgangsstufe, die zur Zeit an der Gesamtschule Horst ein Theaterstück einüben.

Dass Schüler buchstäblich Theater machen, ist in Horst eigentlich nichts ungewöhnliches, gehört doch „Darstellen und Gestalten“ zu den Wahlpflichtfächern an der Schule. Dass die Lehrer aber bei den Proben von Theater-Profis unterstützt werden, ist ungewöhnlich. In diesem Schuljahr ist das Consol-Theater eine feste Partnerschaft mit der Horster Gesamtschule eingegangen, und diese Kooperation trägt jetzt Früchte. Melody Roszkiewicz, Theaterpädagogin des Consol-Theaters, gehört während der Proben zum Regieteam, das ansonsten noch aus den Lehrerinnen Bettina Drewes und Daniela Daum besteht.

"Alle spielen die Titelheldin"

Inzwischen haben alle 37 „Jungmimen“ in der Turnhalle, die als Probenraum dient, Aufstellung genommen. Ganz vorn sitzt ein schmales Mädchen. Sie spielt Eike, die Titelheldin des selbst entwickelten Stücks. „Nein“, korrigiert Melody Roszkiewicz, „alle hier spielen die Eike und zeigen damit die Vielfalt der Persönlichkeit. Außerdem kann von Titelheldin nicht die Reden sein, denn das Stück hat eigentlich noch keinen Titel.“

Das Stück ist tatsächlich so neu, dass sich bisher noch niemand Gedanken über einen Titel gemacht hat. Texte und Szenen werden seit November, als die ersten vier Projekttage stattfanden, ständig entwickelt und verfeinert. Es geht, soviel wird verraten, um die verschiedenen Charakterzüge einer Jugendlichen, eben um das Leben von Eike.

Texte werden vom Unterarm abgelesen

Zur Zeit findet das zweite Projekt, bei dem die Jung-Schauspieler an vier Tagen jeweils drei Stunden lang in der Turnhalle Theaterluft atmen, statt. Noch werden die Texte teilweise auf dem Unterarm notiert und „ganz unauffällig“ abgelesen. Aber von Szene zu Szene klappt es immer besser.

Der Horster Schauspiel-Nachwuchs hat sich manches von den Profis abgeschaut, denn zur Projekt-Partnerschaft gehört für die Schüler auch ein Besuch im Consol-Theater.

Gute Voraussetzungen, dass am 13. April alles klappt, wenn sich der Premierenvorhang in Horst hebt.