Buer. .
Die Entscheidung über den Standort des neuen Finanzzentrums fällt noch in diesem Jahr - in Düsseldorf. Seit dem 30. September liege das Thema zur Entscheidung beim Finanzminister, erfuhr die Bezirksvertretung Nord.
Bis zuletzt seien noch Ge-spräche, auch auf Initiative der Stadt, mit Zielrichtung einer Realisierung des Projektes auf dem Ahag-Gelände zwischen dem privaten Grundstückeigentümer und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) geführt worden, offenbar ohne konkretes Ergebnis.
Die Politik äußerte ihre Unzufriedenheit darüber, vor allem CDU und FDP. CDU-Bezirksfraktionschef Andreas Est erinnerte daran, dass dem bisherigen Finanzamtsstandort die eigentliche Priorität Nr.1 gegolten habe. „Nun sollte man wenigstens für Ahag alle Hebel in Bewegung setzen.“ Est befürchtet, dass bei einer Ansiedlung des Finanzzentrums am Alternativstandort Büropark Schloß Berge „belebende Impulse für die buersche City“ ausbleiben. FDP-Frau Anne Schürmann ängstigt sich gar, dass es zum „Ausverkauf von Buer“ komme. Est brachte als neue Alternative das Geländes des Amtsgerichtes Buer ins Gespräch, das ja im neuen Justizzentrum im Stadtsüden aufgehen wird.
Ausgiebig diskutiert wurde vom Bezirk (auch wegen einer Bürgeranfrage Heinz Hacksteins wegen großen Unverständnisses der Anwohner) die Umbenennung des Paul-Schossier-Weges, die wegen der „über das Mitläufertum hi-nausgehende Betätigung des Namensgebers“ während der Zeit des Nazi-Regimes initiiert wurde (WAZ berichtete). Und zu der es keine Alternative gebe, da die Person, die geehrt wurde, nicht „integer“ sei, wie es das Institut für Stadtgeschichte zusammengefasste.
Dies sei nachvollziehbar und vernünftig, hieß es von der Politik, die einstimmig zu-stimmte. Das alte Straßenschild bleibt neben neuen („Josef-Sprenger-Weg“) ein Jahr durchgestrichen hängen. Der Bürgerservice der Stadt will „unbürokratisch und kostenlos“ Änderungen für Anwohner vornehmen.