Buer.
Mit einem eigenen Vorschlag dreht die CDU-Ratsfraktion die Diskussion um den Standort für das neue Finanzzentrum im Stadtnorden weiter. Es könnte, ausgerichtet zur De-la-Chevallerie-Straße, zwischen Goldbergstraße und Springestraße entstehen. Unter der Voraussetzung, dass die Stadt ihre Pläne für die Umgestaltung des Busbahnhofes wieder aufnimmt. Fraktionschef Werner Wöll: „Wir haben gründlich und insbesondere unter Beteiligung der örtlichen Bueraner CDU-Mandatsträger den Standortvorschlag erörtert. Einstimmig sind wir schließlich zu dem Ergebnis gelangt, dass der jetzige Standort des Busbahnhofes aus vielen guten Gründen ein hervorragender Bauplatz für das Finanzzentrum ist.“
Der Umstand, dass die Stadt Eigentümerin der infrage kommenden Flächen ist, macht Wöll optimistisch: „Probleme mit dem Grundstückseigentümer wird es hier nicht geben.“ Seiner Einschätzung nach könnte die Schaffung des Baurechtes und die Umsetzung der Baumaßnahme einen vergleichbaren Zeitraum einnehmen wie die anderen bislang diskutierten Projekte. „Wir rechnen mit einer Vorlaufzeit von zwei Jahren. Auf dem AHAG-Gelände hätte das den gleichen Zeitraum in Anspruch genommen“, so Wöll. Und die Finanzierung? Wöll will keine Zahlen nennen. Stattdessen verweist er auf die Vorrangliste für städtische Projekte, in der der Umbau des Busbahnhofes wegen des knappen Finanzspielraumes nicht mehr enthalten ist: „Die Verlagerung des Busbahnhofes müsste wieder aufgenommen werden.“ Wöll ist sich im Klaren darüber, dass solch ein Vorhaben mit zahlreichen Detailfragen verbunden ist: „Aber die sind dazu da, dass man sie löst.“ Er sei gespannt auf die Reaktionen, die diese Idee jetzt auslösen werde.
Eine erste kommt von Stadtbaurat Michael von der Mühlen. Dem spontanen „Donnerwetter!“ fügte er gestern Nachmittag im Gespräch mit der WAZ diverse Voraussetzungen hinzu, die erfüllt sein müssten, um den Vorschlag der CDU voranzutreiben. „Der Bauherr ist das Land“, betont von der Mühlen ausdrücklich. Das Aufstellen eines Bebauungsplanes, die Verlagerung der Fördermittel und die eigentlichen Bauarbeiten: Das alles sei, selbst wenn es optimal liefe, in zwei Jahren überhaupt nicht zu schaffen. Von der Mühlen: „Es müsste geklärt werden, welche Vorhaben aus dem Bereich des Städtebaus, des Schulbaus oder des Nahverkehrsausbaus zurückgestellt werden müssen. Ist damit vielleicht der zweite Bauabschnitt Horster Straße gemeint, mit dem wir im nächsten Jahr beginnen wollen?“