Essen-Bredeney. . Längst spielen dort nicht mehr nur Lehrer, sondern alle erdenklichen Berufsgruppen. Geprobt wird jede Woche in der Goetheschule. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Das Jubiläumskonzert findet am 29. Juni in Bredeney statt.
Das Lehrerkammerorchester besteht nicht nur aus Lehrern und bei den Proben geht es auch keineswegs wie im Unterricht zu. Lehrer stellen tatsächlich nur rund 40 Prozent der Musiker des Orchesters, das sein 60-jähriges Bestehen mit einem Sommerkonzert am Sonntag, 29. Juni, 18 Uhr, in der evangelischen Kirche am Heierbusch feiert. Seit einigen Jahren hat das Orchester seine Heimat in Bredeney. Geprobt wird immer mittwochs um 19 Uhr in der Aula der Goetheschule - und das durchaus auch in den Ferien.
„Der Name Lehrerkammerorchester geht zurück auf die Zeit, als sich nach 1954 aus einem Kreis musikbegeisterter Haarzopfer Lehrer, der sich schon 1949 zusammengefunden hatte, ein Orchester entwickelte. Wir sind ein Kammerorchester, weil wir keine sinfonische Besetzung haben“, so Marluis Müller, Geigerin und früher Lehrerin am Mädchengymnasium Borbeck. Das Orchester besteht aus 28 Musikern zwischen 16 und über 80 Jahren. Neben Streichern sind einige Holzblasinstrumente wie Oboe und Klarinette vertreten. „Für größere Aufführungen holen wir uns gegebenenfalls Blechbläser dazu“, erläutert Müller. Auch Solisten, zum Beispiel Studenten der Folkwang-Hochschule oder Goetheschüler, werden - je nach Projekt - eingebunden. „Die Förderung des Nachwuchses ist unser Ziel. Es ist einfach schön, begabte junge Leute auf der Bühne zu sehen“, so Müller.
Bis zu fünf Konzerte pro Jahr
Gegründet in Haarzopf, probte das Lehrerkammerorchester jahrzehntelang in der Rellinghauser Albert-Einstein-Realschule, bevor es vor rund drei Jahren mit der neuen Dirigentin Doris Froese in die Goetheschule umzog. Gespielt wird in erster Linie Klassik, aber auch Film- und Unterhaltungsmusik gehören zum Repertoire. Die Mitglieder entstammen unterschiedlichsten Berufsgruppen. Der „harte Kern“ probt seit Jahren gemeinsam. Das Laienorchester geht durchaus ehrgeizig zu Werke. „Die Mitglieder wollen ja weiterkommen und nicht nach der Probe das Gefühl haben, ihre Zeit verschwendet zu haben. Deshalb sind die Konzerte als Ziel so wichtig“, erklärt Dirigentin Doris Froese. Neue Mitglieder seien erwünscht.
„Auch Wiedereinsteiger sind willkommen, die früher ein Instrument gespielt, aber das aus zeitlichen Gründen dann vernachlässigt haben“, sagt die Leiterin, die bei der Auswahl der Stücke immer die Fähigkeiten der Musiker im Blick hat. „Herausforderungen bereiten Freude, aber es darf sich auch niemand überfordert fühlen“, so Froese. Sie hält Projekte wie „Jedem Kind sein Instrument“ und Wettbewerbe wie „Jugend musiziert“ für wichtige Bausteine der Nachwuchsförderung. Bis zu fünf Konzerte im Jahr geben die Musiker, arbeiten mit Chören zusammen.