Essen-Margarethenhöhe. . Grün und Gruga hat die Waldarbeiten auf der Margarethenhöhe abgeschlossen. Bei einer Diskussion mit Stadtvertretern zeigte sich, dass die verärgerten Bürger noch viel Gesprächsbedarf haben. Ein weiterer Termin ist deshalb für August geplant.
Im Sport- und Gesundheitszentrum des Tusem wurde es richtig voll: Viele Bürger wollten mit Vertretern der Stadt und dem Gutachter der Deutschen Forstberatung über die massiven Baumfällungen auf der Margarethenhöhe diskutieren. Diese hatten vor einem Monat zur Gründung der Bürgerinitiative Waldschutz Essen geführt.
Auch wenn viele der Anwesenden - „wir fühlen uns nicht ernst genommen“ - die Antworten auf ihre Fragen als unbefriedigend empfanden, konnten sie doch mit zwei positiven Nachrichten nach Hause gehen: Grün und Gruga hat die Waldpflegearbeiten auf der Margarethenhöhe im Bezug auf den aktuell gültigen Plan abgeschlossen und wird vorerst keine weiteren Waldbäume fällen.
Und: Der ursprünglich zur Erläuterung weiterer Fällungen vorgesehene Termin mit der Forstverwaltung im August wird für eine weitere Diskussionsveranstaltung genutzt. Das sagte Betriebsleiter Bernd Schmidt-Knop von Grün und Gruga zu: „Ich sehe, dass es noch viele offene Fragen zum Thema gibt, die heute unbeantwortet bleiben.“ Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD), der zu der Veranstaltung eingeladen hatte, stimmte einem weiteren Ortstermin zum Thema Biotope zu. Die Bürger haben nämlich Zweifel, ob diese durch die Arbeiten nicht doch beschädigt wurden.
Arbeitskreis zur Waldentwicklung
„Wir laden die Mitglieder der Initiative Waldschutz ein, sich an unserem Arbeitskreis zur Waldentwicklung zu beteiligen“, machte Schmidt-Knop den kritischen Bürgern im Saal ein Mitwirkungsangebot. Insgesamt war die Stimmung deutlich weniger aufgeheizt als bei früheren Treffen zum Thema. Doch das Gespräch mit den Verwaltungsvertretern, die die Fällungen mit der notwendigen Waldpflege rechtfertigten, blieb schwierig. Während die Stadtvertreter mit Zahlen argumentierten, um die Recht- und Verhältnismäßigkeit der Fällungen zu belegen, standen bei den Bürgern, darunter Kinder, die Emotionen im Vordergrund.
Viele Aussagen zweifelten die Zuhörer an. Sie glauben nicht, dass der Essener Wald ein Erholungs- und kein Wirtschaftswald sei, sondern werfen der Verwaltung vor, auf den Holzverkauf fixiert zu sein. Dass die Fällungen im „unteren quantitativen Rahmen“ stattgefunden hätten, sorgte bei den Bürgern für ebenso hämisches Lachen wie die Formulierung, man habe Einzelstämme entnommen und nicht flächenmäßig gerodet.
Wenig Verständnis hatten die anwesenden Bürger auch für die Aussage, dass man bei „aller persönlichen Betroffenheit über den gefällten Baum vor dem eigenen Haus“ auch sehen müsse, dass die Allgemeinheit von einem gesunden Wald profitiere.