Margarethenhöhe. .
Uschi Heintze geht seit 40 Jahren im Wald auf der Margarethenhöhe spazieren. Fast täglich besucht sie das von den Bürgern „Sommerburgteich“ genannte Gewässer in unmittelbarer Nähe des Giebelplatzes. Jetzt macht sie sich Sorgen um den Teich: „Den lässt man offenbar gerade leerlaufen.“ Dass der Teich seit Jahren völlig verschlammt ist und bei entsprechender Witterung unangenehm modrig riecht, daran haben sich die Spaziergänger offenbar gewöhnt. „Dass man jetzt aber den Teich quasi austrocknen lässt und Enten und Amphibien den Lebensraum nimmt, ist für mich völlig unverständlich“, sagt Uschi Heintze, die früher als Kindergärtnerin arbeitete und mit den Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens Margarethenhöhe schon vor Jahren eine Fisch- und Amphibien-Rettungsaktion startete. Der Teich sei schon alt, aber immer ein attraktiver Anziehungspunkt für Spaziergänger gewesen. Jetzt seien allerdings die meisten Fische und Amphibien tot, da sie durch das sinkende Wasser den Reihern schutzlos ausgeliefert gewesen seien.
Dem widerspricht Stefan Schulze vom Presseamt der Stadt. Das Ablassen des Wassers sei sogar aus Tierschutzgründen erfolgt. Der Schlamm könnte zum Fischsterben führen. Deshalb habe man bereits 2013 den Teich abgefischt, also die Tiere in ein anderes Gewässer gebracht. Jetzt sei das Wasser erneut teilweise abgelassen worden, um den Erfolg der Aktion zu überprüfen. „Und tatsächlich sind keine Fische mehr dort drin. Hätte man welche gefunden, wären sie erneut umgesetzt worden“, so Schulze. Danach habe man das Wasser wieder auf einen Mindeststandard angestaut, damit die Amphibien überleben könnten, die Geruchsbelästigung durch den Schlamm aber minimiert werde.
Der Teich wird durch zwei Zuleitungen am Külshammerweg und an der Lührmannstraße gespeist, erläutert Günther Schröder, SPD-Bezirksvertreter für die Margarethenhöhe. Er habe sich, nachdem Fragen der Bürger zum Teich an ihn herangetragen worden seien, mit der zuständigen Unteren Wasserbehörde in Verbindung gesetzt. „Der Schlamm ist offenbar nicht belastet, so dass man ihn problemlos entsorgen könnte“, so Schröder. In dem Gespräch habe er erfahren, dass keineswegs über eine Trockenlegung des Gewässers nachgedacht werde. Es werde stattdessen ein Konzept erarbeitet, die Bachlandschaft und Kanalisation komplett zu überarbeiten und den Teich neu zu gestalten.
Wann ein solches Projekt realisiert werden könne, sei aber noch völlig ungewiss. „Das ist angesichts leerer Stadtkassen auch eine finanzielle Frage“, so Schröder. Er hat in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung III eine Anfrage zur Zukunft des Teichs an die Verwaltung gerichtet, in der er unter anderem das Thema Sicherheit für Kinder anspricht. „Es sollten im Bereich des Teiches auch wieder Bänke und Papierkörbe aufgestellt werden“, so Schröder weiter.