Essen-Margarethenhöhe. . Altfrid Koßmann ist neuer Vorsitzender der Bürgerschaft Margarethenhöhe. Er will die Veranstaltungen, die seine Vorgänger ins Leben riefen, fortführen, setzt aber dabei auf stärkeres Engagement der Mitglieder. Ein Problem im Stadtteil bleibt die Toiletten-Frage.
Die Bürgerschaft Margarethenhöhe hat sich nach dem Tod ihres Vorsitzenden Jürgen Herbst neu formiert, will aber im Sinne des alten Vorstands weiterarbeiten. Vorsitzender der Bürgerschaft ist jetzt Altfrid Koßmann - und das ist gleich ein Kuriosum. „Ich habe mich eigentlich als stellvertretender Vorsitzender zur Wahl gestellt. Da sich aber niemand als erster Vorsitzender zur Verfügung gestellt hat, bin ich das de facto jetzt“, erklärt der 63-Jährige, der bei Warendorf geboren wurde, aber seit rund 50 Jahren auf der Margarethenhöhe lebt.
Seit er in Altersteilzeit ist, kümmert er sich verstärkt um die Belange des Stadtteils. So wurde er vor vier Jahren Mitglied der Bürgerschaft. „Es ist ja offenbar ein Phänomen unserer Zeit, dass niemand mehr Verantwortung übernehmen will“, sagt Koßmann. Bis auf Schriftführer Harald Fiori ist der Vorstand fast komplett neu besetzt, unter anderem mit Jürgen Mette und Jutta Wolf als Kassierer. „Wir müssen uns in die Themen erstmal einarbeiten, sind aber schon jetzt ein gutes Team“, stellt Harald Fiori fest, der schon unter dem früheren Vorsitzenden dabei war.
Jugendfahrradturnier und Bürgerfest
Das Team will die eingeführten Verstaltungen auf jeden Fall beibehalten. Fest terminiert sind bereits das Jugendfahrradturnier am 15. Juni und das Bürgerfest auf dem Marktplatz mit zwei Bands am 28. Juni. „An dem Tag ist offenbar jede Menge los. Da war kaum ein Zapfwagen zu bekommen“, lacht Fiori. Das traditionelle Puppentheater ging bereits über die Bühne, und auch der Martinszug und der Weihnachtsmarkt, der immer am ersten Advent unter Federführung der Bürgerschaft organisiert wird, werden auf jeden Fall stattfinden, versichert Koßmann.
Für die kommenden Mitgliederversammlungen hat sich der neue Vorstand einiges vorgenommen. So soll jeweils ein Gastredner, zum Beispiel ein Bezirkspolitiker oder ein Vertreter der Margarethe-Krupp-Stiftung, referieren. „Es ist uns wichtig, in einen konstruktiven Dialog mit der Krupp-Stiftung einzutreten. Das hat ja in der Vergangenheit nicht immer funktioniert“, sagt Koßmann, der damit auf Irritationen in der Vergangenheit anspielt.
Bürgerschaft gegründete sich 1951
Die 1951 gegründete Bürgerschaft hat aktuell 660 Mitglieder. „Schön wäre es, wenn sich mehr Helfer für die Durchführung unserer Veranstaltungen finden würden. Und sei es nur, um mal für ein paar Stündchen zu grillen oder Bier zu zapfen“, hofft Koßmann auf mehr Engagement der Mitglieder. Ein neues Gesicht soll auch die vierteljährlich erscheinende Mitglieder-Information unter der Führung des Künstlers und Grafikers Manfred Raub erhalten.
Ein drängendes Problem auf der Margarethenhöhe, dem sich der neue Vorstand der Bürgerschaft widmen will, bleibt die Toilettenfrage. Die WC-Anlage am Markt, die eigentlich für die Händler gedacht ist, kann die Bürgerschaft für Großveranstaltungen wie Bürgerfest und Weihnachtsmarkt nutzen. „Es wäre sinnvoll, wenn man auch für die Fahrer der Touristenbusse einen Schlüssel für die Toiletten hinterlegen könnte. Natürlich müsste man auch Hinweisschilder anbringen, denn ein Ortsfremder findet die WC-Anlagen ja gar nicht“, sagt Harald Fiori.
Pflege und Reinigung der Anlage
„Zu klären ist allerdings, wer für die Pflege und Reinigung der Anlage aufkommt. Wir wären durchaus bereit, uns an den Kosten zu beteiligen, natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten. Bei der Stiftung sind wir da durchaus auf offene Ohren gestoßen“, sagt Harald Fiori. Eine mobile Toilette werde es nicht geben. Die habe die Stadt bereits abgelehnt - zu teuer.
Was die derzeit diskutierte Ansiedlung eines Geschäftszentrums im Stil der Neuen Mitte Haarzopf auf der neuen Höhe angeht, sind die Vertreter der Bürgerschaft eher skeptisch. „Möglicherweise lohnt es sich dann für den Edeka-Markt am Markt nicht mehr. Und dort muss auf jeden Fall ein Geschäft bleiben, das auch für ältere Leute und Mütter mit Kindern zu Fuß zu erreichen ist“, betont Koßmann.
Margarethenhöhe in Essen