Essen-Margarethenhöhe. . Nach massiven Baumfällungen auf der Margarethenhöhe treffen sich rund 40 Bürger wöchentlich, um über das Thema Baumfällungen zu sprechen. Sie werben bei Politikern für Unterstützung für ihr Anliegen. Eine Info-Veranstaltung findet am 12. Mai statt.

Die massiven Baumfällungen auf der Margarethenhöhe in den vergangenen Wochen haben die Bürger auf den Plan gerufen: Sie gründeten am 1. April die überparteiliche Bürgerinitiative Waldschutz Essen, die sich jetzt jeden Dienstag um 19 Uhr in der Gaststätte Zur Altenau trifft, um tiefer in das Thema einzusteigen. „Die meisten der rund 40 Mitglieder wohnen selbst auf der Margarethenhöhe und erleben die Fällungen hautnah mit“, erklärt Sprecher Matthias Görgen (43).

Eine Unterschriften-Sammlung auf dem Marktplatz wurde bereits erfolgreich durchgeführt, weitere sollen folgen. Görgen schätzt, dass schon mehrere hundert Bürger unterschrieben haben, denen auch der Waldschutz am Herzen liegt. Die Initiative hat fünf zentrale Forderungen formuliert, mit denen sie die Stadt konfrontieren will. Die Bürger wollen, dass weitere Fällungen sofort gestoppt werden. „Zu den bereits gefällten Bäumen wollen wir wissen, wie viele es waren und warum sie fallen mussten“, erläutert Görgen, der selbst auf der Margarethenhöhe aufgewachsen ist. Zudem fordern die Mitglieder eine umfassende Richtungsänderung in Sachen Forstwirtschaft. Nicht der wirtschaftliche Aspekt dürfe im Vordergrund stehen. Stattdessen müsse man ein ökologisch sinnvolles Konzept erarbeiten.

Richtige Mischung aus Emotionalität und Sachlichkeit finden

Die Mitglieder der Initiative fordern außerdem, die aktuelle Zertifizierung durch den FSC (Forest Stewardship Council) zu hinterfragen. „Wichtig ist uns eine umfassende Information der Bürger vor gravierenden neuen Eingriffen in den Wald“, appelliert Görgen, der als Sprecher der Initiative von Wolfgang Jägemann (59) aus Stadtwald unterstützt wird, an die Verantwortlichen bei Grün und Gruga und anderer städtischer Stellen.

Nach einigen sehr emotional verlaufenen Veranstaltungen in der Vergangenheit, bei denen es auch zu beleidigenden Äußerungen gegenüber Stadtmitarbeitern gekommen sei, müsse man jetzt dazu übergehen, die richtige Mischung aus Emotionalität und Sachlichkeit zu finden. „Wir haben ja gute Argumente, die wir vorbringen können. Zuviel Emotionen schaden der Sache eher“, betont Görgen, der als Betriebsleiter tätig ist.

Stellungnahme zu zu den Baumfällungen

Bewusst suche die Initiative den Kontakt zu allen Parteien. Görgen hatte die Vertreter der Parteien angeschrieben, um die Initiative Waldschutz und ihre Ziele vorzustellen und die Politiker um eine Stellungnahme zu zu den Baumfällungen zu bitten. Die Piratenpartei habe angeboten, an ihren Wahlkampfständen Unterschriftenlisten auszulegen - was die Initiative Waldschutz gern annehmen will. „Wir möchten betonen, dass wir gern auf ähnliche Angebote anderer Parteien zurückgreifen würden“, so Görgen. Geplant sei zudem, Kontakt zu Naturschützern in anderen Stadtteilen aufzunehmen. „Auch anderswo in der Stadt gab es ja massive Fällungen“, so Wolfgang Jägemann.

Eine Bürgerinformation zum Thema findet am kommenden Montag, 12. Mai, 19 Uhr, mit Vertretern von Grün und Gruga im Sport- und Gesundheitszentrum des Tusem am Fibelweg statt. „Eine solche Veranstaltung ist natürlich im Sinne der Initiative. Wir hoffen außerdem, dass unser Antrag im Beschwerdeausschuss am 13. Mai noch behandelt wird“, so Görgen zu den weiteren Schritten.