Margarethenhöhe. . Immer mehr Touristen besuchen die Margarethenhöhe. Dort gibt es aber keine Infrastruktur für so viele Gäste. Auf einer Versammlung der Bürgerschaft machten Bürger und Politiker jetzt Verbesserungsvorschläge.
Die Gartenstadt Margarethenhöhe ist ein Anziehungspunkt für Touristen. Regelmäßig kommen auswärtige Besucher per Bus oder Pkw, um an Führungen durch das historische Ensemble teilzunehmen. Die Stadt freut sich über hohe Besucherzahlen, doch für die Bewohner des Stadtteils bedeutet der seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 weiter gewachsene Touristenstrom eine enorme Belastung. Das wurde auf einer Bürgerversammlung deutlich, zu der die Bürgerschaft Margarethenhöhe eingeladen hatte.
Für Touristenbusse gibt es keinen geeigneten Parkplatz, weder im Bereich des Brückenkopfes, noch an der Gaststätte Hülsmannshof. Die großen Busse fahren sich oft in den engen Straßen fest, sorgen so für Chaos. Zudem ließen die Fahrer, vor allem im Winter, oft den Motor laufen, um es warm zu haben. „Auch die Schäden am Straßenbelag sind massiv“, so SPD-Ratsherr Thomas Rotter bei der Bürgerversammlung. Die Fahrer sollten die Besucher am Marktplatz aussteigen lassen, dann weiter fahren und ihre Busse zum Beispiel an der Lührmannstraße abstellen, um die Gäste später wieder abzuholen, so ein Verbesserungsvorschlag.
„Das tun die Busse für die Stadtrundfahrten von Essen Marketing sowieso“, erklärt Stefan Schulze vom Stadtpresseamt. Bei der Stadt sei jedoch das Problem bekannt, dass Busse privater Unternehmen sich oftmals nicht an die Regeln hielten. Eine Kontrolle sei jedoch schwierig, da keine 24-Stunden-Überwachung des Bereichs möglich sei und man ja nicht wisse, wann genau die Busse kämen.
Fast noch drängender ist für die Bürger der Margarethenhöhe die Toilettenfrage, wie sich im Rahmen der Diskussionsrunde herausstellte. „Es geht nicht an, dass die Besucher einfach bei den Einwohnern schellen, wenn sie ein dringendes Bedürfnis verspüren - obwohl das immer noch besser ist, als sich im Gebüsch zu erleichtern“, so SPD-Bezirksvertreter Günther Schröder. Auch das Urinieren in Vorgärten soll bereits vorgekommen sein.
Die Toiletten am Markt seien nur mittwochs und samstags zu Marktzeiten für die Händler sowie während des Weihnachtsmarktes geöffnet. Ein Vorschlag ist nun, den Touristenführern einen Schlüssel auszuhändigen, um den Gästen im Notfall den Toilettenbesuch zu ermöglichen. Die Bezirksvertretung III habe die Verwaltung bereits Anfang März beauftragt, sich des Toilettenproblems anzunehmen - bisher ohne Ergebnis. Schröder: „Man könnte ja Geld für die WC-Nutzung nehmen und das wiederum zur Finanzierung einer Reinigungskraft einsetzen.“