Essen-Margarethenhöhe.. Die Bürgerschaft Margarethenhöhe will weiter für öffentliche Klos auf der Margarethenhöhe kämpfen. Der jüngste Antrag wurde von der Stadt abgelehnt. Auch in Mintrops Stadthotel ist man sauer über das unwürdige Problem – bei den Bürgern wächst der Unmut, weil einige Touristen ihre Gärten als Klo nutzen.
Zwei große Schulgruppen tummelten sich gestern am Kleinen Markt auf der Margarethenhöhe – zweifellos einer der größten touristischen Magnete der Stadt. Wen während des Ausflugs in die Essener Historie aber ein aktuelles, dringendes Bedürfnis ereilt, hat ein Problem. Denn die öffentlichen Toiletten am Ende des Platzes sind nur an den Markttagen mittwochs und samstags geöffnet. Ein Problem, das die Bürgerschaft der Margarethenhöhe schon lange umtreibt und zu zahlreichen Schreiben an die Stadt veranlasste.
Die jüngste Stellungnahme der Stadt zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung III am morgigen Donnerstag lässt einmal mehr Ernüchterung zurück. Laut Ratsbeschluss vom Dezember 1993 sei ein Handeln in Form der Öffnung/Einrichtung einer Toilettenanlage durch Finanzierung aus städtischen Mitteln nicht möglich, heißt es darin. Seit eben jenem Ratsbeschluss ist auf der Margarethenhöhe allerdings eine Menge passiert.
„Vor allem seit dem Kulturhauptstadtjahr kommen die Touristen bei schönem Wetter in Scharen“, weiß Harald Fiori von der Bürgerschaft. Seither häufen sich die Beschwerden entnervter Nachbarn im von der Bürgerschaft eingerichteten „Kummerkasten“. „Einige Besucher nutzen in ihrer Not die umliegenden Gärten als Toilette. Das kann es ja wohl nicht sein“, empört sich auch Altfrid Koßmann, Vorsitzender der Bürgerschaft.
Verärgerung auch in Mintrops Stadthotel
Etwas vergrätzt zeigt sich ebenso die Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS), die zum 100-jährigen Bestehen 2006 die Toiletten mit Hilfe von Spenden noch saniert hatte: „Später meinte die Stadt, wir sollten auch die Reinigung bezahlen. Das haben wir abgelehnt“, sagt Thomas Möller, Geschäftsführer im Stiftungs-Vorstand, der die Stadt in der Pflicht sieht: „Wenn wir als Vorzeige-Objekt auf der Route der Industriekultur stehen, sollte sich die Stadt auch kümmern. Schließlich profitiert sie ja auch vom wachsenden Tourismus hier.“
Eine Lösung könne etwa sein, eine zentrale Stelle für Busfahrer einzurichten, an der die Schlüssel für die Toiletten ausgegeben werden. Möller: „Damit wäre den Touristen und den Bürgern geholfen.“