Essen. . Die Bahnen der Linie U 17 sind den Anwohnern zu laut: Die Bezirksvertreter im Essener Westen setzen sich dafür ein, in Holsterhausen ein System zu testen, das die Geräusche der U 17 durch Vibration deutlich vermindern und so die lärmgeplagten Anwohner der Holsterhauser Straße entlasten soll.

Die anhaltend lauten Quietsch- und Rumpelgeräusche der Linie U17 sind für die Anwohner der Holsterhauser Straße ein leidiges Thema. Entlang der gesamten Straße von der Margarethenbrücke bis zur Tunneleinfahrt Richtung Innenstadt sind die unangenehmen, durchdringenden Fahrgeräusche kaum zu überhören. Anwohner hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder beschwert.

Die CDU Holsterhausen hat sich des Themas seit langem angenommen und sucht immer wieder nach Möglichkeiten, hier Abhilfe zu schaffen. So fand auf Anregung von CDU-Bezirksvertreter Werner Ernst im vergangenen Jahr ein Ortstermin zu dem Thema statt. Ergebnis: Ein Zug wurde mit einer GPS-gesteuerten Ölvorrichtung ausgestattet, die die Quietschgeräusche in den Kurven mindert. Zudem wurde eine Tempobeschränkung auf 20 Kilometer pro Stunde auf der Holsterhauser Straße an der Kreuzung Rubens- beziehungsweise Robert-Koch-Straße eingeführt und die Geschwindigkeit Richtung Margarethenhöhe in einem Teilbereich ebenfalls auf 30 Stundenkilometer verringert.

Pilotprojekt soll Lärmminderung bringen

Ein neuer Vorstoß der CDU soll nun eine weitere Lärmminderung bringen: In einem Pilotprojekt sollen Züge der U17 mit einem System der Gutehoffnungshütte-Radsatz GmbH aus Oberhausen ausgestattet werden. Die Gutehoffungshütte-Radsatz hat ein Verfahren entwickelt, das mittlerweile patentiert ist und mit moderner Technik und aufwendigen Berechnungen die Geräuschbelästigung durch Vibration hör- und messbar verringert.

Die Prüfung eines entsprechenden Pilotprojekts durch den Rat der Stadt, der in dieser Frage zuständig ist, hat die Bezirksvertretung III in ihrer vergangenen Sitzung auf einen Antrag der CDU hin beschlossen.

Lärm für Anwohner deutlich verringern

„Unser Ziel ist es, den Lärm für die Anwohner der U-Bahn-Linie 17 deutlich zu verringern und so die Lebensqualität der Menschen spürbar zu steigern. Dies passt auch gut in das Programm ,Essen soll leiser werden’, in das diese Maßnahme aufgenommen werden könnte“, so CDU-Bezirksvertreter Werner Ernst.

„Eisen auf Eisen macht halt Geräusche“, ergänzt SPD-Bezirksvertreter Rainer Pflugrad. Im Bereich der U17-Strecke auf der Margarethenhöhe sei das Problem ja inzwischen deutlich weniger gravierend, da das Rasengleis einen großen Teil des Schalls schlucke. Nur in den Kurven gebe es noch lautere Geräusche. Dem CDU-Vorstoß zur weiteren Lärmminderung habe man zugestimmt. „Alles, was die Anwohner der U-Bahn-Strecke vom Lärm entlasten könnte, ist auf jeden Fall einen Versuch wert“, so Pflugrad.