Holsterhausen/Frohnhausen. . Die Holsterhauser SPD-Vertreter beklagen, dass die Räume an der Rubensstraße, in denen künftig ein Teil der Kinderangebote aus dem Jugendzentrum Papestraße stattfinden soll, noch nicht entsprechend hergerichtet sind.

Gute Nachricht für alle historisch Interessierten: „Das Krupp-Motiv an dem lila gestrichenen Haus an der Hausackerstraße soll rekonstruiert werden“, teilt Rainer Pflugrad, SPD-Bezirksvertreter für Holsterhausen, mit. Die Zustimmung des Hauseigentümers liege vor, jetzt müssten die Mittel beschafft werden. Rund 5000 Euro werde die Rekonstruktion kosten, die von der Essener Arbeit Beschäftigungsgesellschaft (EABG) ausgeführt werden soll.

Dass beim Anstrich das Bild aus der Arbeitswelt übermalt worden war, hatte für Unmut und Unverständnis gesorgt. „Das Problem ist, dass das Haus nicht unter Denkmalschutz steht und dass beim wiederholten Verkauf von Krupp zu Immeo zum jetzigen Eigentümer die Unterlagen teils vernichtet wurden“, so Pflugrad, der sich gemeinsam mit seiner BV-Kollegin Karin Sidiropoulos für die Wiederherstellung des Motivs eingesetzt hatte. Irgendwie sei wohl im Laufe der Jahre das historische Bewusstsein abhanden gekommen. „Jetzt ist das Firmenjubiläum von Krupp doch ein schöner Anlass, das Bild wiederherzustellen“, sagt Pflugrad. Er hoffe, dass mit Hilfe der Krupp-Stiftung das Projekt in den nächsten vier Wochen in Angriff genommen werden könne.

Umbauarbeiten noch nicht abgeschlossen

Ärgerlich finden die SPD-Vertreter, dass die Teiloffene Tür (TOT) an der Rubensstraße noch nicht entsprechend umgebaut sei, um dort die Kinderarbeit nach der Schließung des Jugendzentrums Papestraße (JZE) fortzuführen. „Eigentlich war ein nahtloser Übergang vom JZE zur TOT beschlossen. Jetzt entsteht eine Lücke in der Nahbereichsversorgung für die Sechs- bis 14-Jährigen“, verweist Ratsherr Hans Aring auf den entsprechenden Ratsbeschluss vom Juni 2009. Erfreulich sei dennoch, dass man diese Lösung gefunden habe und die Mittel für die Realisierung auch bereitgestellt würden.

Zufrieden zeigten sich die Holsterhauser Mandatsträger der SPD mit dem Verlauf der Umfrage-Aktion „Denkbar“. Vereine und Einrichtungen seien angeschrieben worden, ihre Einschätzung des Stadtteils Holsterhausen abzugeben. Bei einer Diskussionsrunde auf dem Vorplatz von St. Mariä Empfängnis an der Gemarkenstraße konnten sich alle Bürger beteiligen. Rund 50 Anwohner machten mit. „Wir waren überrascht, wie positiv die Leute ihren Stadtteil sehen“, berichtet Benno Justfelder, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.

Gefragt wurde nach Stärken, Chancen, Problemen und Gefahren. Positiv bewerteten die Bürger unter anderem die Infrastruktur, die zahlreichen Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs und die kurzen Wege. Auch die vergleichsweise niedrigen Mieten sprächen für den Stadtteil. Allerdings fehle es auch an größeren Wohnungen. „Beim Thema Chancen sind die Menschen eher pessimistisch. Das mag daran liegen, dass bei den Älteren der Veränderungswille nicht so ausgeprägt ist und die Jüngeren eher Negatives erleben wie das Wegbrechen ihrer Angebote im Jugendzentrum“, so Justfelder.

Versammlungs- und Veranstaltungsraum fehlt

Die Gemarkenstraße bleibe vor allem im westlichen Teil ein „sensibler Bereich“, der hinter der Suarezstraße beginne. In einigen Abschnitten wolle die Evag mit Blumenkübeln für ein attraktiveres Bild sorgen. Zusätzliche Gastronomie könne dem Bereich guttun, so die SPD-Politiker. Senioren vermissten außerdem „betreutes Wohnen“ in Holsterhausen, denn die meisten wollten im Alter in „ihrem“ Stadtteil bleiben. „Das ist auch als Appell an unsere großen Wohnungseigentümer Allbau und Immeo zu verstehen“, resümiert Justfelder. Die Sozialdemokraten freuen sich, dass die Kommunikation im Stadtteil, auch mit Hilfe von Bürgerbund und Interessengemeinschaft Holsterhausen, immer besser funktioniere.

Im Rahmen der Umfrage hätten die Bürger auch erneut auf das bekannte Problem hingewiesen, dass dem Stadtteil ein großer Versammlungs- und Veranstaltungsraum fehle, nachdem Jugendzentrum und Berufskolleg als Treffpunkt weggefallen seien. Karin Sidiropoulos: „Abgesehen davon möchten wir aber auch wissen, wann und wie der kostspielige Abriss der beiden Gebäude über die Bühne gehen soll, denn auch die Angst vor Vandalismus bleibt.“