Essen. .

Bis weit ins kommende Jahr soll das 200-Jahr-Jubiläum der Essener Traditionsfirma Krupp Gäste und Einheimische fesseln. Das Ruhr Museum, die Essen Marketing GmbH und die Ruhr Tourismus GmbH planen eine Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen: Im Mittelpunkt steht die Show „200 Jahre Krupp - ein Mythos wird besichtigt“.

Wer sich nicht für das Thema Krupp interessiert, der muss noch bis weit ins nächste Jahr hinein tapfer sein. Denn nach eher zögerlichem Start steht Essen nun doch ganz im Bann des 200-jährigen Jubiläums der Traditionsfirma, die am 20. November 1811 in das Gewerberegister der Stadt eingetragen wurde. Neben der am Wochenende bereits mit viel Erfolg angelaufenen Fotoausstellung der Krupp-Stiftung auf Villa Hügel, planen auch das Ruhr Museum, die Essen Marketing GmbH (EMG) und die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) eine ganze Reihe eigener Ausstellungen und Veranstaltungen. Im Mittelpunkt steht dabei die am 4. Dezember 2011 im Ruhr Museum auf Zollverein startende Sonderausstellung „200 Jahre Krupp - ein Mythos wird besichtigt“.

Mit rund 1000 Exponaten auf 1000 Quadratmetern Museumsfläche wird die Schau schon rein quantitativ den Rahmen aller bisherigen Krupp-Ausstellungen sprengen. Für Organisator Theo Grütter macht es viel Sinn, die Ausstellung bis weit ins Jahr 2012 zu ziehen. Denn am 26. April steht die 200. Wiederkehr des Geburtstags von Alfred Krupp an, Anfang August 2012 schließlich jährt sich zum 100. Mal jene Jubiläumsfeier der Superlative, für die Krupp im Jahre 1912 - umgerechnet auf heutige Geldwerte - die unglaubliche Summe von 60 Millionen Euro ausgab - reichlich Sponsoring für die Stadt Essen inklusive. ThyssenKrupp heute ist da aus guten Gründen bescheidener. Immerhin aber: Am 20. November 2011 soll es auf Villa Hügel einen festlichem Empfang geben.

An Erfolg von Ruhr.2010 anknüpfen

Ein kleiner Schönheitsfehler ist vielleicht, dass beide Ausstellungen - die auf dem Hügel und die auf Zollverein - nur eine einzige Woche, nämlich ab 4. Dezember, parallel laufen. Gerade für Auswärtige, die extra wegen Krupp nach Essen reisen, ist das „Doppelpack“ vermutlich attraktiv. Das Zeitfenster ist aus organisatorischen Gründen aber eben leider sehr schmal.

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Von DerWesten

Dennoch: RTG-Geschäftsführer Axel Biermann sieht im „Mythos Krupp“ eine exzellente Gelegenheit, an den touristischen Erfolg des Kulturhauptstadtjahres 2010 anzuknüpfen, das Essen immerhin ein Plus von 27 Prozent bei den Übernachtungszahlen bescherte. „200 Jahre Krupp - das spielt in einer ähnlichen Liga wie 125 Jahre Automobil“, schätzt Biermann. Mit dem Auto-Thema lockt Baden-Württemberg gerade intensiv Touristen, das Ruhrgebiet könne da mit Krupp durchaus mithalten, denn: „Der Reisemarkt will immer neue Highlights.“ In den Katalogen der großen Reiseveranstalter für Herbst 2011 bis Frühjahr 2012 sei man jedenfalls gut gelistet.

Krupps Original-Schauplätze

Anziehungspunkt für Krupp-Touristen, aber auch interessierte Einheimische dürften neben den Ausstellungen die Original-Schauplätze sein. EMG und RTG bieten Touren per Auto, per Rad oder zu Fuß an. Näheres kann man einem neuen Prospekt entnehmen („200 Jahre Krupp - auf den Spuren einer Dynastie“), der in der EMG-Touristikzentrale im Handelshof, unter Tel. 88 72 333 oder www.essen.de/tourismus erhältlich ist.

Ein kleines, aber feines Zusatzangebot wird es auch noch geben: Auf der Margarethenhöhe bereitet das Ruhr Museum derzeit eine Ausstellung vor, die sich speziell mit der Geschichte dieser wohl berühmtesten, durch Krupp entstandenen Siedlung beschäftigt. Warum diese Ausgliederung? Im Rahmen der „Mythos“-Ausstellung gebe es, so Grütter, einfach nicht genügend Platz. Gleichzeitig steht dem Ruhr Museum mit dem Nachlass des „Höhe“-Architekten Georg Metzendorf ein Fundus neuen Materials zur Verfügung, das man der Öffentlichkeit präsentieren will.