Essen-Holsterhausen. .

2011 steht nicht nur die Schließung des JZE Papestraße und der Umzug in die Weststadthallen an. „Auch in Sachen Berufskolleg-Gelände und Bewohnerparken muss es weitergehen“, erklärt SPD-Ratsher Aring. „Das neue Jahr wird spannend. Wir werden uns über Langeweile nicht beklagen können“ - davon sind die Mandatsträger der SPD Holsterhausen überzeugt.

Für den 1. Juni ist der Umzug in die Weststadthallen terminiert. „Es sollte möglichst bald klar sein, wie es mit der Nahbereichsversorgung in Sachen Kinder- und Jugendarbeit in Holsterhausen weitergeht“, fordert Ratsherr Dirk Heidenblut. Der Arbeitskreis Jugend Essen (AKJ) habe deshalb im Jugendhilfeausschuss den Antrag gestellt, in der TOT (teiloffene Tür) an der Rubensstraße ein „Haus schulbezogener Jugendarbeit“ einzurichten.

Gute Jugendarbeit leisten

„Wichtig ist, dass die Sechs- bis Zwölfjährigen bei den Planungen nicht hinten ‘rüberfallen und dass bei der Erarbeitung eines Konzeptes die bestehenden Einrichtungen im Stadtteil wie Wichernhaus und Falkenzentrum, die bereits gute Jugendarbeit leisten, mit ins Boot genommen werden“, fasst Heidenblut zusammen.

Die Lösung Weststadthalle sei vor allem wegen des Umfelds nicht ideal. „Es ist aber auch keine Lösung, die man verteufeln muss, denn das Gebäude ist gut erreichbar und eine Aufgabe der zentralen Jugendarbeit wäre noch schlechter gewesen“, sagt Heidenblut. Bis Ende Februar sollte seiner Ansicht nach das Konzept stehen und dann auf breiter Basis beschlossen werden.

Wenn der Beschluss erst im April erfolge, werde die Zeit sowieso knapp: Das TOT-Gebäude an der Rubensstraße mit acht Gruppenräumen und insgesamt rund 200 Quadratmetern müsse ja erst umgebaut werden.

TOT-Erhalt wichtig

Die Sozialdemokraten halten den Erhalt der TOT für wichtig - auch für die Ganztagsbetreuung der Cranachschule. Heidenblut: „Zur TOT gibt es keine Alternative, da die Räume in der Planckschule von der Theodor-Fliedner-Schule belegt sind. Es soll ja keiner vertrieben werden.“ Aber auch die Holsterhauser Kinder bräuchten eine feste Anlaufstelle.

Die angedachte Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Holsterhausen sei sinnvoll, aber die Jugendarbeit müsse „den Hut aufhaben“. Personell bleibe mit anderthalb Stellen für die Nahbereichsversorgung alles beim Alten, allerdings entfalle die Möglichkeit, dass andere Mitarbeiter im Bedarfsfall einspringen könnten.

Zweites wichtiges Thema in 2011 werde die weitere Nutzung des Berufskolleg-Geländes sein. Hans Aring: „Es ist unverständlich, dass die Sache seit 2007 immer wieder geschoben wird.“ Die vier möglichen Varianten der Folgenutzung seien längst vorgestellt, der Allbau mit der Gesamtplanung betraut worden. „Der Abriss des Schulgebäudes wird schon wegen großer Mengen Asbest, PCB und ähnlichem mindestens zweieinhalb bis drei Millionen Euro kosten, was Kaufpreis und Neuentwicklung natürlich verteuert“, so Aring.

Zweistellige Millionensumme

Aber wenn man eine zweistellige Millionen-Summe investiere, falle der Abriss-Betrag nicht mehr so ins Gewicht. Die erforderliche Bebauungsplanänderung - noch gilt das Gelände als Schulgrundstück - müsste in drei Monaten erledigt sein, drücken die Sozialdemokraten aufs Tempo. Aring: „Das Ganze wird sich nur rechnen, wenn dort neben Wohnbebauung auch ein großer Einzelhändler ansässig wird.“

Die Ansiedlung eines weiteren Discounters sei dagegen unerwünscht. Benno Justfelder, SPD-Ortsvereinsvorsitzender: „Der neue Bebauungsplan muss deswegen eine Mischnutzung zulassen.“

Hans Aring geht davon aus, dass der Baukörper entlang der Holsterhauser und Rubensstraße errichtet werde und eine Abschirmung Richtung Wohnbebauung und Pflegeheim an der Barthel-Bruyn-Straße erfolge. Die Planungen der Allbau AG müssen, so Aring, die Vorgaben der Stadtteilkonferenz berücksichtigen, nämlich einen Grünanteil von 40 Prozent, Klima- und Energieeffizienz und den weitgehenden Erhalt des alten Baumbestandes. „Entscheidend ist, dass Holsterhausen als Stadtteil attraktiv bleibt“, betont Bezirksvertreterin Karin Sidiropoulos. Zur Steigerung der Lebensqualität seien zwei Bauruinen - Berufskolleg und Jugendzentrum - sicherlich nicht förderlich.