Essen-Bergeborbeck. Das Autokino Bergeborbeck hatte bislang eine gute Saison. Die Besucher nehmen weite Anfahrten in Kauf und schätzen die Vorzüge der besonderen Open-Air-Filmtheaters. Die kann Frank Peciak, den 53-jährigen Kinochef, genau erklären.

Das Autokino in Bergeborbeck ist einmalig in der Region. Bislang lief die Saison gut, jetzt rückt der Herbst näher. Kommen da eigentlich weniger Besucher an den Sulterkamp als sonst? Unsere Zeitung fragte Frank Peciak, den 53-jährigen Kinochef.

Herr Peciak, draußen wird es langsam kälter. Ist da bei Ihnen bald weniger los als sonst?

Frank Peciak: Nein, mit den Temperaturen hat das bei uns gar nichts zu tun. Im Sommer machen die Cabrios das Dach auf, die anderen Besucher setzen sich mit Liegestühlen oder Decken vor oder neben des Auto. Im Winter, wenn es dann kalt wird, kommen die Decken im Auto zum Einsatz. Dann wird gekuschelt. Die Temperaturen sind wurscht, nur regnen darf es nicht.

Und Schnee?

Peciak: Einen langen Winter mit viel Schnee bekommen wir auch in den Griff. Nur bloß nicht so viel Regen. Der beeinträchtigt die Sicht.

Wie ist die Saison bisher gelaufen?

Peciak: Wir sind ganz zufrieden. Meistens sind um die 100 Besucher bei den Vorstellungen. Mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. Wir hatten auch schon 700. Da war es geil voll. „Fast & Furious“, Teil 6, hatte die meisten Zuschauer. Ein Auto-Film, der lief grandios.

Gibt es ideale Autokino-Filme?

Peciak: Der Film muss grundsätzlich gut sein, denn wir haben ja auch unterschiedliches Publikum, das auf unterschiedliche Formate abfährt: Animationsfilme, gerne mit Autos, funktionieren immer. Und lustige Filme. Gerade läuft die Komödie „Wir sind die Millers“. Genial, die Bude war am Wochenende wieder richtig voll.

Woher kommen Ihre Besucher?

Peciak: Ach, aus dem gesamten Ruhrgebiet, bis aus Dortmund. Vom Niederrhein, bis nach Wesel. Und natürlich aus Düsseldorf. Die fahren ja nicht so gerne nach Köln, wo das nächste Autokino steht. Das gehört übrigens auch zu unserer Kette. Neulich hatten wir auch mal drei Autos mit Cuxhavener Kennzeichen zu Besuch. Auch nicht schlecht, oder?

Warum nehmen die Leute so weite Wege in Kauf und gehen nicht ins normale Kino? Das gibt es in jeder Stadt vor der Haustür.

Peciak: Wir haben eine Leinwand mit 15 Metern Höhe, 36 Metern Breite und damit Kinogenuss auf 540 Quadratmetern. Gehen Sie denn ins normale Kino?

Ja.

Peciak: Dann vergleichen Sie mal. Allein die Ruhe, die Sie bei uns haben. Dafür rentiert sich die Fahrt ins Autokino doch schon. Sehen Sie, bei uns quatscht Ihnen niemand von vorne, von hinten oder von den Seiten rein. Sie müssen auch niemanden riechen und Sie hören keinen beim Popcorn-Essen schmatzen. Es wirft auch niemand irgendwelche Sachen. Das alles habe ich ja früher selbst miterlebt. Und die Lautstärke können Sie auch noch selbst regeln. Klingt doch klasse, oder?

Knubbeln sich bei Ihnen eigentlich die flotten Cabrios?

Peciak: Es kommen schon einige, das ist unübersehbar. Wir hatten aber auch schon Motorräder, Lkw und Fahrräder. Es ist manchmal kurios, wer da so alles kommt.