„Der erste Film, den ich damals in der Lichtburg gesehen habe, war ,Conan, der Barbar‘, und jetzt flackere ich hier über die Leinwand. Unglaublich.“ Kreator-Boss Miland Petrozza, besser bekannt als Mille, schüttelt den Kopf. Rund 30 Jahre, ein paar Millionen verkaufte Platten und zahllose Konzerte später sitzt der gebürtige Altenessener wieder in der Lichtburg und verfolgt die Präsentation der neuen Kreator-Live-DVD „Dying Alive“ .
Rund 500 Fans starren mit dem gefeierten Schwermetaller auf die Leinwand. Und da wird einiges geboten. Für ihr neues Konzertvideo haben sich Kreator nicht lumpen lassen. 24 Kameras waren im Einsatz – inklusive Kran, Linsen an den Gitarren, auf und unter der Bühne, und sogar im Gedränge des Publikums zeichneten die digitalen Rekorder mit. Das bedeutet eine wahre Bilderflut, viele schnelle Schnitte, die aber nie hektisch wirken.
Auch klanglich hat man das ganz große Kino aufgefahren und das Konzert in der Oberhausener Turbinenhalle Ende 2012 gleich im zeitgemäßen 5.1 Sound aufgezeichnet. Und auch wenn der in der Lichtburg eher spitz denn voluminös aus den Boxen dröhnt, kann man schon erahnen, welche Wand beim Heimgebrauch auf den geneigten Hörer wartet. „Es ist schön laut, und das ist ja schon mal die Hauptsache“, so ein Fan.
So kommt auch in der Lichtburg - trotz Bestuhlung und der Bitte, sich doch zu benehmen - im Laufe des Abends ein bisschen Stimmung auf. Bei „Violent Revolution“ klatschen erste Hände mit, zum finalen Doppelschlag mit „Flag of hate“ und „Tormentor“ kreisen auch einige Matten, bevor beim Abspann tosender Jubel für die Band mit Mille, Gitarrist Sami Yli-Sirniö, Bassist Christian „Speesy“ Giesler und Drummer Jürgen „Ventor“ Reil“ aufbraust. Wie es um die nächsten 30 Jahre Thrash aus Altenessen bestellt ist? Mille: „Wir machen auf jeden Fall ein neues Album.“ Die Wartezeit kann mit der „Dying Alive“-DVD überbrückt werden, die seit gestern im Handel ist.