Essen. Die Franziskusschwestern in Bedingrade erhalten ein neues Mutterhaus. Das Gebäude ist kleiner als der alte Bau, bietet den einzelnen Bewohnerinnen aber künftig mehr Platz.
Manchmal beschleunigen unerfreuliche Ereignisse bestimmte Prozesse. Fragen Sie mal die Franziskusschwestern an der Laarmannstraße. Vier Mal wurde deren Mutterhaus von Hochwasser heimgesucht. Beim letzten Mal, im Jahr 2011, reifte endgültig der Entschluss, ein neues Gebäude zu bauen.
Eine Sanierung des alten Gebäudes wäre zu kostspielig geworden. Und mit einem Neubau, so der Gedanke, werde auch den Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte Rechnung getragen. Jetzt wurde der erste Spatenstich getätigt, die Bodenarbeiten an der Laarmannstraße haben begonnen.
Bescheiden und mit einer gewissen Sachlichkeit
Das alte Gebäude war insgesamt zu groß geworden, während die einzelnen Zimmer der Franziskusschwestern heute gerne ein bisschen größer sein dürfen. Und so wurde mit dem Münsteraner Architekturbüro „Heyen, Lippross, Kiefer“ fleißig geplant und entwickelt. „Etwas kleiner, etwas kompakter und etwas anders strukturiert“, erklärt Schwester Judith Schmidt, die seit 41 Jahren zur Gemeinschaft der Franziskusschwestern gehört.
Ganz wichtig für die Generaloberin ist der Gesamtcharakter des Gebäudes: Bescheiden, mit einer gewissen Sachlichkeit und Schlichtheit. Passend zu den Grundgedanken der Gemeinschaft.
Das Weihnachtsfest 2014 wollen die Ordensfrauen in ihren neuen vier Wänden feiern, die den gewünschten zeitgemäßen wie zurückhaltenden Auftritt bieten. Im Spätherbst des nächsten Jahres, so die Planung, soll der Neubau fertig sein. Nach dem Umzug wird das jetzige Mutterhaus abgerissen. Der Platz für das neue Gebäude wurde im Klostergarten gefunden.
Kapelle, Speisesaal, zwei große Wohnzimmer und eine Bibliothek
Das Mutterhaus, in das ein sechsstelliger Betrag investiert wird, entsteht zwischen Kirche und Friedhof und garantiert einen Blick auf die grüne Umgebung. Ein sechseckiges Glasdach-Element lässt nicht nur viel Licht einfließen. Es ermöglicht auch den Blick gen Himmel.
Das klösterliche Leben der Franziskusschwestern soll sich dann künftig in dem zweigeschossigen Gebäude abspielen. Neben den Zimmern für die 30 Schwestern und ihre regelmäßigen Gäste wird es eine Kapelle, einen Speisesaal, zwei große Wohnzimmer sowie eine Bibliothek geben. Das Gebäude wird mit modernsten Sanitäranlagen ausgestattet. Eine Erdwärmepumpe sorgt für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Und die gesamte Infrastruktur an der Laarmannstraße entspricht den modernen Gegenbenheiten und Bedürfnissen.