Kupferdreh. .
Die St. Mariä Geburt-Kirche ist voll besetzt; wer keinen Sitzplatz findet, der bleibt einfach im hinteren Bereich stehen. Vor den Augen von knapp 350 Besuchern hält Bischof Franz-Josef Overbeck am Pfingstmontag gemeinsam mit dem Pfarrer der Kirchengemeinde, Gereon Alter, den Dilldorfer Karmeliten und anderen Priestern eine knapp zweistündige Pontifikalvesper.
Im Anschluss an die Messe zieht es die Gäste und Gemeindemitglieder ein paar Meter weiter zum ‚neuen’ Kloster an der Oslenderstraße. Wirklich neu ist das natürlich nicht; denn das einstige Pfarrhaus an der Oslenderstraße kann auf eine fast 150-jährige Geschichte zurückblicken.
Seit 1995 sind dort die indischen Karmeliten-Patres beheimatet, die wichtige Aufgaben wie Seelsorge, Gemeindearbeit oder Jugendarbeit in der Gemeinde übernehmen. „Als wir das Haus bezogen haben, wurde es mal ein bisschen renoviert“, erinnert sich Pater Paul Prior. Das ist nun aber auch schon fast 18 Jahre her; der Zahn der Zeit hinterließ sichtbar seine Spuren.
An einer grundlegenden Renovierung führte kein Weg vorbei - doch aufgrund von anfänglichen Finanzierungsproblemen drohte das Projekt zunächst zu scheitern. 2011 bewilligte der Kirchenvorstand der zuständigen Katholischen Pfarrei St. Josef dann die Umbauarbeiten, die zum großen Teil durch eine finanzielle Unterstützung des Bistums Essen sowie durch viele Spenden ermöglicht werden konnten.
Rund 370 000 Euro flossen letztendlich in die umfangreiche Renovierung, aus der dann doch eher eine richtige Sanierung wurde – die 50 000 Euro für die Einrichtung noch nicht mitgerechnet, mit der man das Häuschen ausstattete.
Dafür ist nun aber auch wirklich alles in Schuss. Nicht nur äußerlich, sondern vor allem im Inneren: Die Kapelle, die sich zuvor in der oberen Etage befand, wurde beispielsweise nach unten ins Erdgeschoss verlegt. 20 Besucher finden dort Platz. „Das war auch notwendig, denn vor allem ältere Menschen hatten oft Probleme, die steile Treppe hinauf zu steigen“, so Pater Paul Prior.
Statt eines Gemeinschaftsbades verfügen die dort lebenden Patres nun über eigene Bäder; darüber hinaus wurden Gästezimmer und Aufenthaltsräume geschaffen und das große Besprechungszimmer im Obergeschoss saniert. Ein ehemaliger Stallanbau fungiert jetzt zudem als Esszimmer.
Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde auch dem Holzwurm zu Leibe gerückt, der im Dachstuhl des Hauses sein Unwesen trieb; eine neue Bedachung schuf Abhilfe. Die Außenanlagen wurden bei der Gelegenheit auch noch einmal gründlich aufgehübscht.
Die Patres überbrückten die fast einjährige Baustellen-Zeit im Wohnhaus am Heidbergweg – vor rund einem Monat konnten sie dann ihr neues, altes Zuhause wider beziehen. Pater Paul Prior strahlt beim Gedanken an die Sanierung von einem Ohr zum anderen: „Wir sind wirklich überglücklich und freuen uns vor allem über die große Hilfe, die Unterstützung und das Engagement, das so viele Menschen für uns leisteten.“